Rheinische Post: Die WestLB zockt
Düsseldorf (ots)
Von Antje Höning
Geschichte wiederholt sich nicht, heißt es. Und doch werden bei dem jüngsten missratenen Spekulationsgeschäft der WestLB Erinnerungen an den Boxclever-Skandal von 2002 wach. Auch damals hatten eigenmächtige Banker der WestLB hohe Verluste und einen Image-Schaden beschert. Damals musste Vorstandschef Sengera gehen. So weit wird es dieses Mal nicht kommen. Die Bank hat rasch reagiert, ihre übrigen Geschäfte laufen glänzend. Dennoch muss sich Bank-Chef Fischer Fragen stellen: Warum gibt es in der WestLB eigentlich kein (elektronisches) System, das es Mitarbeitern unmöglich macht, riskante Geschäfte oberhalb des ihnen zugestandene Limits zu tätigen? So etwas gibt es schließlich in jeder Dorf-Sparkasse. Und wieso haben sich die entlassenen Mitarbeiter eigentlich auf so riskantes Geschäfte eingelassen? Möglicherweise hat Fischer ihrer Abteilung Renditeziele gesetzt, die für die "Sparkasse der Sparkassen" eben doch eine Nummer zu hoch waren. Das wirft erneut die Frage auf, wozu wir die WestLB überhaupt brauchen. Förderprogramme managt die NRW.Bank, den Mittelstand versorgen Volksbanken und Sparkassen. Und mit dem ganz großen Geld können Global Player wie die Deutsche Bank eben doch viel besser umgehen.
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