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Rheinische Post: Das war der Gipfel

Düsseldorf (ots)

Von Sven Gösmann
Acht Staatenlenker vor einem Berg von Problemen: Klimawandel, 
Armut, Aids, um nur einige zu nennen. Wer die Erwartung schürt, nach 
dem G8-Gipfel sehe die Welt automatisch rosiger aus, verleugnet die 
Komplexität moderner Politik. Das gilt für Politiker, die 
wortgewaltig von Riesenerfolgen reden, wie für ihre Kritiker, die 
immer das Unrealistische als Ergebnis fordern. Beides rüttelt an der 
Glaubwürdigkeit demokratisch verfasster Gesellschaften wie die 
Chaoten am Zaun von Heiligendamm. Internationaler Fortschritt lässt 
sich nur mühsam erreichen. Die G8 allein sind nicht mehr 
handlungsfähig, sondern längst auf die Mithilfe von Schwellenstaaten 
wie China und Indien, ja auf den gesamten Globus angewiesen. Keine 
Gipfel-Absichtserklärung von 45 Seiten, kein noch so klug wie von 
Angela Merkel moderiertes Treffen ersetzt diesen quälenden Prozess 
der vielen kleinen Schritte. Diese Erkenntnisse schrumpfen die G8 bei
allem Gipfelzauber auf Normalmaß. War Heiligendamm ein Erfolg? Die 
Antwort fällt so unbefriedigend aus wie das Gipfel-Kommuniqué: Ja und
nein. Ja: Es gibt Bewegung beim Klimaschutz, mehr Geld für Afrika. 
Nein: Vieles blieb vage, reine Absichtserklärung. Der Gipfel war am 
Ende nur eine Etappe auf dem weiten Weg zu einer besseren Welt. Nicht
mehr, aber auch nicht weniger.

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