Ausbildungsplatzabgabe: "Falscher Pragmatismus mit kontraproduktiven Auswirkungen"
Berlin (ots)
Der Präsident der Bundeszahnärztekammer verweist auf die hohe Ausbildungsquote in deutschen Zahnarztpraxen und warnt vor aufschiebender Wirkung für neue Ausbildungsverträge
Als "falschen Pragmatismus mit kontraproduktiven Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt" hat der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, die auch in Regierungskreisen heftig umstrittene Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe verurteilt. "Die deutsche Zahnärzteschaft mit ihren Praxen ist besonders ausbildungsfreundlich, innerhalb der freien Berufe nehmen wir mit aktuell rund 40.000 Ausbildungsplätzen eine Spitzenposition ein", erklärte Weitkamp. Eine Ausbildungsplatzabgabe zum jetzigen Zeitpunkt könnte jedoch zur Folge haben, dass geplante Einstellungen von diesem auf das kommende Jahr verschoben werden, um der drohenden Abgabe zu entgehen. "Ein solcher aktueller Rückgang wäre genau das Gegenteil von dem, was die Bundesregierung eigentlich erreichen möchte", warnte Weitkamp.
Weitkamp wies darauf hin, dass das deutsche Gesundheitswesen mit 2,1 Millionen Beschäftigten einer der wichtigsten Job-Motoren in Deutschland sei. Die niedergelassenen Zahnärzte seien der viertgrößte Arbeitgeber im Gesundheitswesen und einer der wichtigsten für Frauen in Deutschland (Quelle: Statistische Bundesamt, Mai 2002). So seien in den deutschen Zahnarztpraxen mehr Menschen beschäftigt, als bei BMW, Audi und Viag zusammen. Weitkamp: "Eine pauschale Abgabe träfe uns angesichts der weiter ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen doppelt hart, ein besonders ausbildungs-intensiver Berufsstand würde trotz seines Engagements für die Sünden anderer bestraft."
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