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ver.di-Medien-Info: Kampagne „Sprach-Kitas retten“ sammelt mehr als 203.000 Unterschriften – ver.di fordert nachhaltige und verlässliche Finanzierung der Sprachförderung

Kampagne „Sprach-Kitas retten“ sammelt mehr als 203.000 Unterschriften – ver.di fordert nachhaltige und verlässliche Finanzierung der Sprachförderung

Die von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mitgetragene Kampagne „Sprach-Kitas retten“ hat bis gestern Abend mehr als 203.000 Unterschriften für eine Petition an den Deutschen Bundestag gesammelt und damit die nötige Anzahl von 50.000 Unterschriften für die Anberaumung einer Anhörung im Bundestag bei Weitem übertroffen. „Das ist ein voller Erfolg, dank der Kampagne kommt endlich Bewegung in das Thema“, sagte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. So habe Bundesfamilienministerin Lisa Paus mittlerweile statt des Auslaufens des entsprechenden Bundesprogramms zum Ende dieses Jahres nun eine Verlängerung für das erste Halbjahr 2023 angeboten, und der Bundesrat habe sich in der vergangenen Woche für eine Fortsetzung und Verstetigung des Programms ausgesprochen und damit die Ziele der Kampagne unterstützt.

„Die gesellschaftlich wichtige Arbeit der Sprachförderkräfte und der Fachberaterinnen und Fachberater sowie insgesamt des Personals in den Kitas braucht Planungssicherheit. Dass aktuell viele Kinder aus der Ukraine in die Kitas kommen, unterstreicht einmal mehr die Dringlichkeit, Sprach-Kitas zu erhalten“, so Bühler weiter. „Die Ankündigung der Bundesfamilienministerin, das Programm zu verlängern, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere müssen folgen. Notwendig ist die dauerhafte, nachhaltige und verlässliche Finanzierung der Sprachförderung in den Kitas – auch durch den Bund“, betonte Bühler. Sie hatte am 6. September in Berlin vor protestierenden Kita-Sprach-Fachkräften aus ganz Deutschland gesprochen.

Die Probleme in den Kitas zeigen sich jedoch nicht nur beim Thema Sprache. Auf die prekäre Lage des Kita-Systems als Ganzes haben kürzlich mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Appell hingewiesen; sie fordern kurzfristig erhebliche Investitionen und mittelfristig eine kontinuierliche Erhöhung der Ressourcen für das System der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung. Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende, betonte: „Die Ampelkoalition im Bund muss ihre Versprechen zu den Sprach-Kitas im Koalitionsvertrag einhalten. Das heißt, dass die Sprachförderung weiterentwickelt und verstetigt werden muss. Um den Kollaps der Kitas zu verhindern, brauchen wir insgesamt in kurz-, mittel- und langfristiger Perspektive verbindliche Maßnahmen und ausreichende Finanzmittel für mehr Fachkräfte und Weiterbildung sowie eine schnelle Entlastung für das sich im Dauerstress befindliche Personal. Die kürzlich abgeschlossene Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst sehen wir als Schub für weitere Verbesserungen, die jetzt die Politik liefern muss.“

V.i.S.d.P.

Richard Rother
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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