ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: Tarifrunde öffentlicher Dienst 2025: Beschäftigte erwarten klares Signal der Arbeitgeber
Tarifrunde öffentlicher Dienst 2025: Beschäftigte erwarten klares Signal der Arbeitgeber
Vor dem Beginn der Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen warnt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vor der Situation in vielen öffentlichen Einrichtungen: „Viele Kommunen befinden sich am Rande der Handlungsfähigkeit, die Beschäftigen sind überlastet; wenn nicht gehandelt wird, droht ein Kollaps“, betonte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke am Donnerstag. Insbesondere der Bund übertrage den Kommunen immer mehr Aufgaben, die von einer begrenzten Zahl von Beschäftigten kaum mehr bewältigt werden können. „Die klare Botschaft an die öffentlichen Arbeitgeber lautet: Die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen erwarten am Freitag konkrete Antworten auf ihre Forderungen.“
Die Verhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen beginnen am Freitag (24. Januar 2025) in Potsdam.
Akut seien etwa 500.000 Stellen unbesetzt. Bis zum Jahr 2030 müssten rund eine Million Stellen im öffentlichen Dienst von Bund, Ländern und Kommunen altersbedingt nachbesetzt werden. Gleichzeitig belaste der Bund die Kommunen mit immer mehr Aufgaben, so Werneke. Unverändert seien die Einkommen bei Bund und Kommunen zumeist geringer als in der Privatwirtschaft, die Arbeitszeiten seien länger: „Der öffentliche Dienst muss deutlich mehr tun, um attraktiver zu werden, dem Arbeits- und Fachkräftemangel zu begegnen und Personal zu gewinnen – durch höhere Löhne und durch weitere Verbesserungen. Die Beschäftigten dürfen nicht zu den Leidtragenden einer verkorksten Spar- und Finanzpolitik werden“, stellte Werneke klar.
ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen auch für GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion.
V.i.S.d.P.
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