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Deutsche Automobilindustrie setzt auf Offensivstrategie für die Mobilität von morgen VDA-Präsident Matthias Wissmann bezeichnet das Jahr 2016 als "gutes Automobiljahr" - Jahres-PK heute in Berlin
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Berlin (ots)
Anmoderation:
Für die deutsche Automobilindustrie war 2016 ein gutes Automobiljahr. Die Nachfrage nach Neuwagen ist weltweit gestiegen. Besonders erfreulich waren der westeuropäische und der chinesische Markt. So wurden in Westeuropa rund 5 Prozent mehr Pkw neu zugelassen, in China 15 Prozent. Diese Zahlen gab VDA-Präsident Matthias Wissmann heute Mittag (02.12.) bei der Jahrespressekonferenz des Verbands in Berlin bekannt. Für 2017 erwartet der VDA ein geringeres Wachstum von rund 2 Prozent. Hier wird sich beispielsweise der Brexit mit einem Minus von 8 Prozent bei den Neuzulassungen in Großbritannien negativ bemerkbar machen. Der VDA-Präsident nutzte die Pressekonferenz auch, um die Strategie der Automobilindustrie für die kommenden Jahre offenzulegen. Und dazu gehören auch weiterhin Investitionen in Forschung und Entwicklung konventioneller Antriebe, also Benziner und Diesel.
O-Ton Matthias Wissmann
Wir können uns nicht - wie das manche außerhalb der Branche meinen - einfach aus einer Antriebsart verabschieden. Denn diese Industrie ist kein Startup-Unternehmen, das sich trotz ständiger Verluste immer wieder frisches Geld holen kann. Sie muss die Zukunftsinnovationen aus ihrem laufenden Geschäft finanzieren. Sie trägt Verantwortung für viele hunderttausend Beschäftigte. Und eines ist klar: Der Kunde tanzt nicht nach der Pfeife von Planwirtschaftlern. (0'34)
Heute sind 98 Prozent des gesamten Pkw-Bestands in Deutschland Autos mit Verbrennungsmotoren. Dies gilt auch bei den Neuzulassungen. Der Anteil von Elektrofahrzeugen liegt hier noch unter einem Prozent. Doch in den nächsten Jahren wird sich das ändern, ist sich Matthias Wissmann sicher:
O-Ton Matthias Wissmann
Bisher waren wir in den Einschätzungen für die nächste Dekade davon ausgegangen, dass wir 2025 bei den Neuzulassungen in etwa bei 3, 4 Prozent liegen könnten. Jetzt schätzen wir: Wir werden 2025 etwa bei 15 bis 25 Prozent der Neuzulassungen mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen - rein batterieelektrisch oder Plug-In Hybrid - unterwegs sein. (0'28)
Bis 2020 investiert die deutsche Automobilindustrie über 40 Milliarden Euro in alternative Antriebe. Die Branche sieht in der Elektromobilität für den Automobilstandort Deutschland enorme Chancen. Der VDA-Präsident betonte heute, dass die deutschen Hersteller und Zulieferer die Herausforderungen offensiv annehmen.
O-Ton Matthias Wissmann
Die Zahl der Modelle steigt, ab der kommenden Dekade erreicht die Elektromobilität den Massenmarkt. Die Reichweite wird kräftig zunehmen, 500 Kilometer mit einer Batterieladung gehören dann zum Standard. Zudem gehen wir davon aus, dass die Batteriekosten weiter sinken und auch damit eine steigende Nachfrage begründen. (0'22)
Matthias Wissmann wies darauf hin, dass die EU mit dem Ziel: 95 Gramm CO2 bis 2021 den schärfsten CO2-Zielwert für Neuwagen hat. Schärfer als die USA, China oder auch Japan. Der Anteil Deutschlands bei den weltweiten C02-Emissionen aus Kraftstoffverbrennung liegt bei gerade einmal 2 Prozent, der der EU bei 10 Prozent. Wissmann sprach sich heute deshalb deutlich gegen Technologievorgaben der Politik aus:
O-Ton Matthias Wissmann
Gerade weil die Elektromobilität kommt, wäre es völlig verkehrt, heute über ein bestimmtes Datum zu diskutieren, ab dem ein Pkw mit Verbrennungsmotor nicht mehr neu zugelassen werden sollte. Wer so etwas fordert, blendet die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und vor allem klimapolitischen Konsequenzen eines solchen Ansatzes völlig aus. Der Ansatz ist schlicht nicht zu Ende gedacht. Ich bin davon überzeugt: Politik sollte kluge und durchaus anspruchsvolle Rahmenbedingungen setzen, aber keine Technologievorgaben oder gar Verbote für bestimmte Antriebsarten erteilen. Nicht Bürokraten treiben den technischen Fortschritt voran, sondern die vielen tausend Ingenieure und Entwickler bei unseren Herstellern und Zulieferern. (0'50)
Abmoderation:
Matthias Wissmann hat heute auf der Jahrespressekonferenz des VDA die Zahlen des Jahres 2016 und die Aussichten für 2017 präsentiert. Und er hat die Offensivstrategie der deutschen Automobilindustrie für die nächsten Jahre vorgelegt.
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