VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
VDA-Präsident Bernhard Mattes: "Die Autoindustrie wird ihren Anteil leisten zur Steigerung der Elektromobilität"
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Berlin (ots)
Der Verband der Automobilindustrie zu den Ergebnissen der 2. Sitzung der Konzertierten Aktion Mobilität gestern Abend im Kanzleramt
MANURKIPT MIT O-TÖNEN VON BERNHARD MATTES
Anmoderation:
Es war eine lange Nacht im Kanzleramt für die Bundeskanzlerin, die Verkehrspolitiker und die Vertreter der deutschen Automobilindustrie. Das Ergebnis des vierstündigen Spitzentreffens zeigt, es hat sich gelohnt: Die Teilnehmer haben sich auf eine Ausweitung der Kaufprämien für E-Autos und zusätzliche Ladesäulen verständigt. Bis 2030 werden bundesweit eine Million neue Ladesäulen angestrebt. 100.000 davon wird die Autoindustrie in Eigenverantwortung errichten. Politik und Konzerne wollen zudem gemeinsam die bestehende Kaufprämie für E-Autos erhöhen: Beide Seiten haben vereinbart, zum Beispiel den Verkauf von Fahrzeugen mit einem Netto-Listenpreis von 40.000 Euro künftig mit 6.000 statt bisher 4.000 Euro jeweils hälftig zu unterstützen. In einer Telefonpressekonferenz heute Morgen (Dienstag, 05.11., 8 Uhr 30) bewertete VDA-Präsident Bernhard Mattes die Ergebnisse des Treffens sehr positiv:
O-Ton Bernhard Mattes
Wir hatten eine sehr gute und zielorientierte Runde. Es ging nicht mehr um strategische Grundsätze, sondern es ging darum, wie werden wir und wie können wir den Standort Deutschland für die Automobilindustrie, für die Mobilität und die Zukunft weiter fit machen mit Innovation, Wertschöpfung und auch bei Beschäftigung. Da spielt natürlich direkte Mobilität als erster Block, den wir diskutiert haben, eine große Rolle, um die Klimaziele zu erreichen und eine emissionsfreie Mobilität für die Zukunft aufzustellen. Wir haben klare Vereinbarungen diesbezüglich getroffen. Auf der eine Seite, was die Ladeinfrastruktur angeht: Hier hat sich auch die Automobilindustrie entgegen ihrem eigenen Geschäftsmodell dazu verpflichtet, selber Ladesäulen aufzubauen, bis 2022 15.000, bis 2030 100.000. Und wir wollen das gemeinsam mit dem Handel so hinkriegen, dass wir einen Teil davon auch öffentlich nutzbar machen. Die Leitstelle für Elektromobilität, die im Masterplan des Bundesverkehrsministeriums aufgeführt ist, muss die klare Kompetenz haben, das war eine deutliche Aufforderung meinerseits. Sie wird auch dafür sorgen, dass wir genau an den richtigen Stellen die Verteilung dieser Ladepunkt haben, und nicht nur einfach die Quantität, sondern es muss entscheidend sein, dort wo nachgefragt wird. (1'28)
Genauso wichtig wie die Schaffung neuer Ladepunkte war gestern Abend die zusätzliche Förderung der E-Mobilität. 150 neue Produkte wird die deutsche Automobilindustrie bis 2025 auf den Markt bringen und dafür wird es Verbesserungen bei den Kaufprämien geben:
O-Ton Bernhard Mattes
Das soll zusätzliche 650.000 bis 700.000 Fahrzeuge geben. Die Industrie wird sich wie in der Vergangenheit auch paritätisch an diesem Bonus beteiligen und damit auch ihren Beitrag leisten zur Steigerung der Elektromobilität. Wir haben darüber hinaus diskutiert, und das wird jetzt geprüft, inwieweit Fahrzeuge, die bei der Erstzulassung zum Beispiel als Firmenwagen oder als Fuhrparkfahrzeug keine Förderung erhalten haben, bei der Zulassung als junges Gebrauchtfahrzeug mit einem Bonus prämiert, sprich unterstützt werden können, um damit dem privaten Markt einen zusätzlichen Nachfrageimpuls zu geben bei der Elektromobilität. Das wird geprüft und in der nächsten Zeit dann auch verabschiedet werden können. Wir haben für die Elektromobilität, sowohl bei den Produkten als auch bei den Kaufanreizen als auch bei der Ladeinfrastruktur, einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht und die deutsche Automobilindustrie hat sich hier enorm bewegt, auch auf den Feldern, die für sie keine ursächlichen Geschäftsmodelle sind. (1'11)
Neben Ladeinfrastruktur und Anreize für E-Autos wurde im Spitzentreffen auch das Thema autonomes Fahren diskutiert und ein weiterer Versuch beschlossen:
O-Ton Bernhard Mattes
Hier werden wir weiter voranmarschieren. Wir werden ein zusätzliches Testfeld in Hamburg errichten, wo wir unter realen Bedingungen autonomes Fahren und vernetzte Mobilität erforschen werden. Und wir werden auch die dafür notwendigen Datenflüsse und auch Datensicherheit sicherstellen. Denn ohne ein umfassendes Datennetzwerk ist diese Mobilität nicht zu schaffen. Das werden wir schaffen. (0'36)
Die Transformation der Automobilindustrie, darüber war die Runde sich gestern Abend einig, muss so vonstattengehen, dass unter den Veränderungen nicht die Arbeitnehmer in der deutschen Autoindustrie leiden.
O-Ton Bernhard Mattes
Der dritte Punkt ist von genauso großer Wichtigkeit für die deutsche Automobilindustrie, insbesondere hier am Standort Deutschland: Es geht darum, diese Transformation der Automobilindustrie und der gesamten Wertschöpfungskette optimal zu begleiten. Das Thema Qualifizierung von Beschäftigten, aber auch die Frage der Beschäftigungssicherung und damit die Stabilität in der Transformation haben wir sehr intensiv diskutiert. Hier wird es weitere Überlegungen geben, inwieweit Instrumente des Qualifizierungschancengesetzes und des Kurzarbeitergeldes noch nachgeschärft und angepasst werden müssen. Das wird in Kürze geschehen, so dass wir hier in den nächsten Wochen Klarheit erhalten. Wir haben uns darauf verständigt, dass diese Punkte in den nächsten Wochen von den Beteiligten, also IG Metall, Bundesarbeitsministerium, aber auch Forschungs- und Wirtschaftsministerium, weiterbearbeitet werden und man sich auch in diesem Jahr noch einmal austauschen wird. Insgesamt werden wir diese Initiative der Konzertierten Aktion Mobilität, die ein strategischer Dialog ist und jetzt in die Umsetzung geht, weiter fortsetzen, um tatsächlich die Mobilität der Zukunft in Deutschland so umzusetzen, dass Deutschland und seine Beschäftigten weiterhin spitze sind. (1'30)
Abmoderation:
Spitzengespräch gestern Abend im Kanzleramt. Mit höheren Kaufprämien für Elektro-Autos und einem zügigeren Ausbau der Ladeinfrastruktur wollen Automobilindustrie und Politik die Elektromobilität in Deutschland voranbringen.
Pressekontakt:
Ansprechpartner:
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