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Konjunkturentwicklung Bauhauptgewerbe 2024 - Baugewerbe fordert entschlossenes Handeln der neuen Bundesregierung: "Das Fundament für eine neue Wohnungsbaupolitik muss jetzt gegossen werden"

Berlin (ots)

Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten zur Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe für das Jahr 2024 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

"Die Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe bleibt gespalten. Während Wohnungs- und Wirtschaftshochbau weiterhin mit einer schwachen Nachfrage kämpfen, profitiert der Wirtschaftstiefbau von den Investitionen in die Energie- und Mobilitätswende. Projekte wie der Ausbau von Stromtrassen, die Modernisierung des Schienennetzes, der Breitbandausbau und Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr sorgen für stabile Impulse. Die Zahlen belegen diese Entwicklung: Die Auftragseingänge im Tiefbau stiegen 2024 um 5,7 Prozent, während der Hochbau einen Rückgang um 4,0 Prozent verzeichnete.

Trotz kleinerer Lichtblicke im Wohnungsbau, der in den vergangenen zwei Monaten einen leichten Anstieg bei den Aufträgen verzeichnete, ist die Talsohle längst nicht durchschritten. Mit nur 216.000 genehmigten Wohnungen im Jahr 2024 wurden rund 150.000 Einheiten weniger erreicht als in den Jahren 2020 bis 2022. Dieser Rückgang wird sich verzögert in den Auftragszahlen widerspiegeln. Das Ziel der Ampelregierung, jährlich 400.000 Wohnungen zu schaffen, wurde damit klar verfehlt.

Dabei geht es nicht nur um reine Zahlen, sondern um die Sicherung einer ausreichenden Wohnraumversorgung - ein entscheidender Faktor für den sozialen Frieden in Deutschland. Die neue Bundesregierung muss deshalb dringend investitionsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen, die dem Wohnungsbau spürbare Impulse geben. Das Fundament für eine neue Wohnungsbaupolitik muss jetzt gegossen werden.

Dazu gehört eine verlässliche, auskömmliche und planbare Förderpolitik für Neubau und Sanierung. Gleichzeitig dürfen die energetischen Anforderungen nicht weiter verschärft werden - im Gegenteil, gesetzlich geforderte Maßnahmen sollten zumindest temporär gezielt gefördert werden. Ein weiteres Ziel muss sein, die steigenden Baukosten zu bremsen, indem es rechtssichere Möglichkeiten gibt, von den anerkannten Regeln der Technik vertraglich abzuweichen.

Die Umsatzentwicklung spiegelt die schwache Baukonjunktur deutlich wider. Mit gut 163 Milliarden Euro im Jahr 2024 verzeichnete das Bauhauptgewerbe nur einen nominalen Zuwachs um 0,5 Prozent, unter Berücksichtigung der Preisentwicklung einen Umsatzrückgang um ca. 1,5 Prozent. Besonders hart betroffen ist der Wohnungsbau, dessen Umsatz um ca. 6 Prozent auf 54,5 Milliarden Euro fiel. Der Wirtschaftsbau erzielte mit ca. 62 Milliarden Euro zwar ein nominales Plus von ca. 2,5 Prozent, das jedoch allein auf das Wachstum im Tiefbau zurückzuführen ist, der um ca. 7,5 Prozent zulegte. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Wirtschaftshochbau ein Minus von ca. 2 Prozent. Der öffentliche Bau erzielte einen Umsatz von gut 47 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 6 Prozent entspricht.

Alarmierend ist der Rückgang bei den Beschäftigtenzahlen. Nach einem stabilen Jahr 2023 musste die Branche 2024 erstmals seit 2009 wieder einen Stellenabbau hinnehmen. Die Zahl der Beschäftigten sank von 928.000 auf 916.300 im Jahr 2024. Klare Signale der Politik sind jetzt wichtiger denn je. Nur mit dauerhaft stabilen Investitionsbedingungen kann der notwendige Kapazitätsaufbau gelingen. Der Investitionsstau bei Infrastruktur und Wohnungsbau macht entschlossenes Handeln unverzichtbar."

Pressekontakt:

Iris Rabe
Leiterin Abteilung Kommunikation und Presse
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail rabe@zdb.de

Original-Content von: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe, übermittelt durch news aktuell

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