Alle Storys
Folgen
Keine Story von ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe mehr verpassen.

ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe

Baugewerbe stellt Bau-Agenda 2010 vor

Berlin (ots)

Anlässlich des Deutschen Baugewerbetages 2004 in
Freiburg stellte der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes seine
Bau-Agenda 2010: Investition und Wachstum vor.
Der Präsident des Verbandes, Arndt Frauenrath, plädierte in seiner
Rede vor den rund 300 Repräsentanten des deutschen Baugewerbes für
eine umfassende Reformpolitik, deren oberstes Ziel eine höhere
Investitionstätigkeit sein müsse.
Frauenrath legte einen Sechs-Punkte-Katalog für mehr Investitionen
und Wachstum vor. Darin fordert das deutsche Baugewerbe:
1. Ein einfacheres, gerechteres und Anreize schaffendes
Steuersystem:
Dazu gehört für den ZDB-Präsidenten vor allen Dingen eine Senkung
der Unternehmenssteuern sowie die Abschaffung der Mindestbesteuerung.
Er forderte aber auch, dass die Belastung der Bürger wieder sinken
müsse: "Der Anreiz, mehr zu leisten oder zu investieren, sinkt, wenn
nur wenig übrig bleibt."
2. Eine grundlegende Neuordnung der Prioritäten in der
Finanzpolitik - für mehr Investitionen:
Frauenrath plädierte dafür, die von der Pällmann-Kommission
geforderten 12 Mrd. Euro jährlich in die Verkehrsinfrastruktur zu
investieren. "Denn staatliche Investitionen in den Ausbau der
Verkehrswege bringen der Volkswirtschaft einen messbaren Nutzen und
schaffen Arbeitsplätze." Dazu müsse die Lkw-Maut voll und vor allen
Dingen zusätzlich in den Erhalt und den Ausbau der Straßen fließen.
Entlastung könnten die privaten Betreibermodelle bringen, daher müsse
noch in diesem Jahr mit der Ausschreibung begonnen werden. Auch im
öffentlichen Hochbau könne die privatwirtschaftliche Realisierung
öffentlicher Bauaufgaben zusätzliche Investitionen nach sich ziehen,
so Frauenrath.
3. Eine Reform der innerstaatlichen Finanzbeziehungen,
insbesondere eine Gemeindefinanzreform:
Frauenrath warnte davor, immer mehr Aufgaben auf die kommunale und
auf die Landesebene zu verlegen, ohne Städten und Gemeinden
gleichzeitig entsprechende Mittel zuzuweisen. Diese seien dann nicht
mehr in der Lage, ihre Infrastruktur auf dem Laufenden zu halten.
Frauenrath forderte daher eine Reform der Finanzverfassung
Deutschlands.
4. Eine Neujustierung der sozialen Sicherungssysteme:
Für das deutsche Baugewerbe gehen die Reformbemühungen der
Bundesregierung nicht weit genug. Frauenrath forderte daher eine
Fortsetzung des Reformkurses: "Wir brauchen einen radikalen Umbau der
Sozialversicherung, der die Sozialkassen deutlich entlastet. Nur so
können die Lohnzusatzkosten sinken und damit neue Arbeitsplätze
entstehen. Wenn der Beitragssatz zur Sozialversicherung
beispielsweise von 42 auf 37,5 Prozent sinken würde, könnten unterm
Strich mehr als 500.000 neue Arbeitsplätze entstehen."
5. Mehr unternehmerischer Freiraum:
Frauenrath forderte einen umfassenden Bürokratieabbau, da die
Bürokratiekosten die deutsche Wirtschaft mittlerweile mit 46 Mrd.
Euro belasteten. "Wer wirklich etwas für den Mittelstand tun will,
sollte mit dem Bürokratieabbau anfangen. So billig bekommt er
Reformen nie wieder!"
Für das deutsche Baugewerbe gehören zu mehr unternehmerischer
Freiheit auch größere Spielräume für die Betriebe bei der Entlohnung
ihrer Mitarbeiter. In den Tarifverträgen müssten wieder
Mindeststandards und Mindestbedingungen geregelt werden.
"Befristete Einstellungen, kürzere Kündigungszeiten, die Anhebung
des Schwellenwertes im Kündigungsschutz, aber auch die Ermöglichung
der Arbeitnehmerüberlassung im Baugewerbe - dies sind Maßnahmen, die
nichts kosten außer Mut und Entschlossenheit. Sie tragen ganz
wesentlich dazu bei, unsere unternehmerischen Handlungsspielräume zu
vergrößern und führen so zu mehr Investitionen und letztendlich zu
mehr Arbeitsplätzen." So der ZDB-Präsident.
6. Ein Mentalitätswechsel in Deutschland:
"Wohlstand ist ohne eine liberale Wirtschaftsordnung nicht zu
haben. Je mehr Spielräume Unternehmen haben, desto besser können sie
sich entfalten und  investieren. Nur dann entstehen Arbeitsplätze,
die den Menschen den gewünschten Wohlstand bringen. Der Staat kann
keine umfassende Gerechtigkeit herstellen, wie dies heute immer noch
vorgegaukelt wird. Das Bemühen um Einzelfallgerechtigkeit lähmt uns
alle. Es wird immer nur Chancengerechtigkeit geben können." Erklärte
Frauenrath. Er appellierte an die politisch Verantwortlichen, den
Menschen klar zu machen, dass die Verantwortung für ihr Leben bei
ihnen selbst liege, und nicht bei einem amorphen Staat.
Abschließend forderte der ZDB-Präsident seine Unternehmerkollegen
auf, gemeinsam dafür zu kämpfen, dass seine Vision eines Deutschlands
mit einer wieder erstarkten (Bau-) Wirtschaft Wirklichkeit werde.

Pressekontakt:

Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409
Fax 030-20314-420
eMail klein@zdb.de

Original-Content von: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe
Weitere Storys: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe