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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

KBV zur Rede von Gerhard Schröder im Bundestag
Erfolg des Kanzlerkonzepts hängt von seiner Ausgestaltung ab

Berlin (ots)

"Wir halten unser Angebot an die Politik zur
Einführung flexibler, einen Qualitätswettbewerb eröffnender
Vertragsstrukturen aufrecht. Wir wenden uns aber entschieden gegen
eine einseitige Vertragsmacht der Krankenkassen gegenüber den
Vertragsärzten", so kommentierte Dr. Manfred Richter-Reichhelm die
Aussage des Bundeskanzlers zur Abschaffung des Vertragsmonopols der
Kassenärztlichen Vereinigungen zugunsten von Einzelverträgen der
Krankenkassen.
Der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
weiter: "In einem von Kassenvielfalt und Wettbewerb geprägten
Gesundheitswesen sind Kassenärztliche Vereinigungen der alleinige
Garant einer flächendeckenden und wohnortnahen haus- und
fachärztlichen Versorgung durch freiberufliche Vertragsärzte. Wer -
wie der Bundeskanzler - diesen kassenübergreifenden
Versorgungsauftrag als überholt ansieht, stellt diese einheitlichen
Strukturen unseres Gesundheitswesens in Frage. Wenn der Bundeskanzler
mit seiner Aussage den Krankenkassen im Wettbewerb um Versicherte
weitgehend die alleinige Steuerungsmacht im Gesundheitswesen
übertragen will, dann werden die Versicherten in Zukunft nur noch
diejenigen Ärzte in Anspruch nehmen können, mit denen ihre
Krankenkasse einen Vertrag abgeschlossen hat. Auch die Ärzte
entscheiden dann selbst, ob und unter welchen finanziellen
Bedingungen sie mit einer Krankenkasse einen Vertrag über die
Versorgung deren Versicherter abschließen wollen oder zur Wahrung
ihrer beruflichen Existenz müssen."
Um die verheerenden Folgen eines solchen unsolidarischen
Vertragswettbewerbs für die medizinische Versorgung der Bevölkerung
zu beseitigen, seien vor rund hundert Jahren die Kassenärztlichen
Vereinigungen mit einem gesetzlichen Versorgungsauftrag für alle
Sozialversicherten errichtet worden. Diesen gesetzlichen
Versorgungsauftrag qualifiziere der Bundeskanzler jetzt als
"Vertragsmonopol" ab und wolle ihn abschaffen. Die Vertragsärzte
müssten ihre Position gegenüber den Krankenkassen als ihnen
gegenübertretendes Nachfragekartell dann wieder gewerkschaftlich
wahrnehmen.
Dr. Richter-Reichhelm schloss: "Krankenkassen und Kassenärztliche
Vereinigungen müssen deswegen auch in Zukunft gemeinsam den Rahmen
vorgeben, sonst laufen die Regierenden Gefahr, nur einen Wettbewerb
um die billigste Versorgung in Gang gebracht zu haben, bei dem die
Qualität der medizinischen Leistungen auf der Strecke bleibt."
Ihre Ansprechpartner: 
Dr. Roland Stahl
Tel: 0221 / 4005-213 
Roland Ilzhöfer
Tel: 030 / 4005-1230 
Gabriele Prissok
Tel: 030 / 4005-1240

Original-Content von: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell

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  • 05.03.2003 – 14:46

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