KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
Machtzuwachs von Kassen und Krankenhäusern
Finanzergebnisse der Kassen belegen: Ulla Schmidt macht den Bock zum Gärtner
Berlin (ots)
"Die Vorlage der Finanzergebnisse der Krankenkassen hat es an den Tag gebracht: Die Bundesregierung will den Bock zum Gärtner machen. Ausgerechnet die Akteure im Gesundheitswesen, die besonders hohe Ausgabenzuwächse erzielen, nämlich Krankenkassen und Krankenhäuser, sollen mit mehr Macht betraut werden. Dass dann auch die Kosten noch stärker explodieren, ist damit geradezu programmiert. Das Gesundheitswesen wird über kurz oder lang vor dem Konkurs stehen, wenn Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ihre Linie nicht grundlegend überdenkt." Mit diesen Worten hat heute der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Manfred Richter-Reichhelm, die gestrige Bekanntgabe der Quartalsergebnisse der Krankenkassen kommentiert.
Der Kassenärztechef nannte Zahlen: "Alleine die stationäre Behandlung hat mit rund 285 Millionen Euro am aktuellen Defizit von 630 Millionen Euro den größten Anteil. Dagegen hat die ärztliche Behandlung einen Anteil von rund 65 Millionen Euro am Defizit. Das heißt: Der Defizitbeitrag der Krankenhäuser ist viermal höher als der der ambulanten ärztlichen Behandlungen."
Richter-Reichhelm weiter: "Die Mehrausgaben der Krankenkassen für die eigene Verwaltung haben durchaus Tradition. Bereits in den Jahren 1998 bis 2002 hatten die Kassen mit rund 1,2 Milliarden Euro zum Gesamtdefizit der GKV beigetragen. Sie können sich also nicht damit herausreden, dass die Steigerungen auf eine angeblich gewachsene Aufgabenvielfalt zurückzuführen sind."
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