KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
Die Gesundheitsreform bei KBV kontrovers
Köhler: Politik muss Geld für versprochene Leistungen auch zur Verfügung stellen
Berlin (ots)
"Für das Gesundheitswesen muss festgestellt werden: Die Schere zwischen den Einnahmen und den von den Politikern versprochenen Leistungen klafft immer weiter auseinander. Mehrkosten, die aus dem demographischen Wandel und dem medizinischen Fortschritt resultieren, werden nicht finanziert." Mit diesen Worten hat Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), die heutige Veranstaltung der Diskussionsreihe "KBV kontrovers" eröffnet.
Unter der Überschrift "Große Koalition für Patient und Arzt?" stellte KBV-Vorstand Ulrich Weigeldt mit Blick auf die Zukunft der ambulanten Versorgung fest: "Ein Drittel ihrer Leistungen erbringen die niedergelassenen Ärzte umsonst. Nur wenn die Budgets in der ärztlichen Versorgung fallen und mehr Geldmittel vorhanden sind, wird es ausreichend Nachwuchs an Medizinern geben." Wolfgang Zöller, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wies darauf hin, dass eine Aufhebung der Budgetierung mehr finanzielle Mittel erfordert. "Bevor mehr Geld ins System kommt, muss das bisher vorhandene effizient eingesetzt werden", sagte er. Außerdem sprach Zöller sich für einen gerechteren Wettbewerb im Gesundheitswesen aus. Aus Sicht der Union sollten die Kassenärztlichen Vereinigungen als Vertragspartner bei der integrierten Versorgung auftreten dürfen, so der Unionsfraktionsvize.
Für Weigeldt stand fest, dass sich das erklärte Ziel der großen Koalition, eine möglichst umfassende Versorgung aller Patienten zu gewährleisten, nur mit einer Einnahmeerhöhung erreichen lässt: "Wenn wir den Versicherten medizinischen Fortschritt zugänglich machen wollen, ist das mit Mehrkosten verbunden, die auch finanziert werden müssen." Der Gesundheitsfonds ist dafür aus Sicht von Elke Ferner, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, nicht die richtige Lösung: "Die Frage der Verbreiterung der Einnahmebasis ist nach meiner Ansicht durch den Fonds, wie er jetzt ist, nicht geklärt."
Die Frage "Arzt der Zukunft: Heiler oder Manager?" diskutierte KBV-Chef Köhler mit Berthold Bisping (apoBank), Dr. Esther Gärtner (Deutscher Ärztinnenbund), Carsten Germis (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), Dr. Wolfram Otto (Polikum Berlin-Friedenau) und Dr. Michael Philippi (Sana Managementgesellschaft). Zum Thema "Was kommt auf die Patienten zu?" äußerten sich Daniel Bahr (FDP-Bundestagsfraktion), Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-Bundestagsfraktion), Dr. Stefan Etgeton (Verbraucherzentrale Bundesverband), Dr. Carola Reimann (Arbeitsgruppe Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion), Frank Spieth, (DIE LINKE-Bundestagsfraktion) und Dr. Christoph Straub (Techniker Krankenkasse).
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