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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

Neue Erwerbertypen steigern Wohneigentumsbildung
Empirica-Studie zeigt Potenzial von 1,3 Millionen Haushalten auf - Mehr Angebote für rationale Immobilienkäufer erforderlich

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Berlin (ots)

Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland wohnt bereits in
den eigenen vier Wänden, mehr als zwei Drittel des Neubaus entfallen
auf Selbstnutzer. Die Bedeutung des Wohneigentums - ob freistehend,
in Reihe oder auf der Etage - wird künftig eher noch zunehmen. Denn
zu den klassischen Häuslebauern, die "fürs Leben kaufen", treten die
neuen Erwerbertypen des "Lebensabschnittserwerbers" und des
"Weichenstellers" hinzu. Wie das Forschungsinstitut empirica in einer
neuen Studie für die Landesbausparkassen (LBS) ermittelt hat, gibt es
derzeit 1,3 Millionen Haushalte, die grundsätzlich kaufen wollen und
bereits jetzt auch eigene vier Wände finanzieren könnten. "Dieses
enorme Potenzial wäre kurzfristig zu erschließen, wenn es in
ausreichendem Maße passende Angebote gäbe", so LBS-Verbandsdirektor
Hartwig Hamm bei der Vorlage der Studie.
Die LBS weisen in diesem Zusammenhang auf die jüngste
Expertenumfrage hin, wonach der Wohnungsbau in den nächsten Jahren
noch stärker als bisher davon abhängt, inwieweit Wohneigentümer auf
dem Markt aktiv werden. Eine herausragende Bedeutung komme dabei dem
Wohneigentum als Altersvorsorge zu. Für 77 Prozent der Bevölkerung
ist die Immobilie die sicherste Form der Absicherung fürs
Rentenalter. Auch für mehr als die Hälfte der Noch-Mieter geben vor
allem Aspekte der Sicherheit und Unabhängigkeit den Ausschlag dafür,
dass sie am liebsten eigene vier Wände anstreben würden.   Wie
empirica in seiner Analyse ausführt, sind nur 20 Prozent der Mieter
"Überzeugungstäter", die meisten dagegen verhinderte Eigentümer.
Darunter sind viele Schwellenhaushalte, bei denen die finanziellen
Voraussetzungen für die eigenen vier Wände nicht bzw. noch nicht
ausreichen und deshalb auf bessere Rahmenbedingungen angewiesen sind.
1,3 Millionen Haushalte wären aber kurzfristig für die
Wohneigentumsbildung zu gewinnen, wenn sie qualitativ ansprechende
"Einstiegsangebote" nutzen könnten.
Dabei gibt es laut Studie zusätzlich zu den traditionellen
Wohneigentümern neue Erwerbertypen, nämlich die so genannten
"Lebensabschnittserwerber" und die "Weichensteller". Beiden ist
eigen, dass sie die Immobilie nicht fürs Leben, sondern erst einmal
für eine bestimmte Phase erwerben. Maßgebliches Kriterium für die
Wahl ist die jeweilige Lebenssituation sowohl in Bezug auf das
vorhandene Eigenkapital als auch auf die familiären Umstände.
Insgesamt machen diese beiden neuen Erwerbertypen nach der
empirica-Analyse ein Viertel des Wohneigentümerpotenzials aus.
Der Lebensabschnittserwerber - auf diesen Typ entfallen 21 Prozent
der Erwerber - setzt sich mit dem Kauf der ersten Immobilie konkret
in der Phase der Familienerweiterung (Geburt des ersten bzw. des
zweiten Kindes) auseinander. Ihm gilt Eigentum als Mittel für
familiengerechte Wohnqualität, was einer eher funktionalen und
weniger emotionalen Einstellung zum Erwerb der ersten Wohnimmobilie
entspricht. Daher trifft er seine Wahl nicht danach, ob es sich um
seine Traumimmobilie handelt, sondern beispielsweise um ein
familiengerechtes, verkehrsgünstiges Objekt. Den Wunsch etwa nach der
individuellen Architektenimmobilie verschiebt der
Lebensabschnittserwerber auf später, wenn die Kinder aus dem Haus
sind.
Der Weichensteller (mit 4 Prozent die kleinere der beiden neuen
Erwerbergruppen) hingegen erwirbt häufig schon als Single seine erste
Immobilie. Sie dient ihm gleichermaßen als Sparanreiz und Geldanlage
für den Aufbau eines dauerhaften Vermögens. Denn für Wohneigentum
sind laut empirica-Studie die privaten Haushalte eher zum
Konsumverzicht bereit als für anonyme Sparprodukte. Daher erfolgt die
Wahl nach noch rationaleren Kriterien als beim
Lebensabschnittserwerber. Bei der genauen Planung spielen aktuelle
und künftige Marktgegebenheiten, Steuervergünstigungen und
Finanzierungsmodelle eine wichtige Rolle. Sobald es Veränderungen in
der Lebensbiografie gibt, reagiert der Weichensteller flexibel
darauf: die "Junggesellenwohnung" wird dann vermietet oder verkauft.
Die Beispiele demonstrieren nach den Worten Hamms, dass
mittlerweile geänderte Lebenssituationen keineswegs dazu führen, dass
mehr Menschen unweigerlich zur Miete wohnen bleiben müssen. Die
Studie zeige vielmehr, dass das Vorurteil, die eigenen vier Wände
seien ein Mobilitätshemmnis, so falsch sei wie nie zuvor. Richtig sei
im Gegenteil, dass die Wohnungsmärkte auf die veränderte Situation
noch nicht optimal angepasst seien. Viele Bereiche seien durch
ungünstige und wenig nachfragegerechte Bestände charakterisiert. Die
Märkte hinkten dem eigentlichen Bedarf der Immobilieninteressenten
nach Vielfalt und Transparenz weit hinterher.
Würden die Angebote für die Wohneigentumsbildung gerade auch in
den Städten dem Bedarf der Bürger angepasst, so die Überzeugung von
Hamm, dann würden selbst vorsichtige und spürbar verunsicherte
Haushalte die Investition ins Wohneigentum wagen. In Anbetracht der
enormen Rolle, die der Immobilie zunehmend bei der privaten
Altersvorsorge zukommt, wäre das ein wichtiger Schritt in die
richtige Richtung.
Die Studie "Neue Erwerbertypen am Wohnungsmarkt - Motive,
Potenziale, Konsequenzen" liegt soeben als "LBS-Broschüre" vor.
Bestellungen sind unter Angabe des Stichworts "Erwerbertypen" per Fax
(0331-56 89 24) oder E-Mail (lbs@bud-potsdam.de) möglich. Die Studie
steht ebenso als Download unter
www.lbs.de/microsite-presse/Publikationen zur Verfügung.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

Original-Content von: Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS), übermittelt durch news aktuell