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Wies'n-Auftakt: Wie Wirte auf dem Oktoberfest versichert sind

Berlin (ots)

"O'zapft is": Dass in München alljährlich das größte Volksfest der Welt stattfinden kann, ist auch dank der deutschen Versicherer möglich. Denn vom Luftballonverkäufer bis zur riesigen Achterbahn ist alles auf dem Oktoberfest versichert. Die Versicherungssummen schwanken dabei von wenigen zehntausend Euro bis zehn Millionen Euro.

Was passiert, wenn acht betrunkene Metzger auf dem Oktoberfest Geisterbahn fahren, erfährt man in Gerhard Polts großartigem Hörspiel "Attacke auf Geistesmenschen". Wer es nicht kennt: Einer der Metzger haut darin die Geister kurz und klein. Polt kann das großartig komisch erzählen. Schön ausgedacht, denkt man, auf so was kommt nur der Polt - falsch gedacht. "Vor einigen Jahren hat ein Betrunkener einer hydraulischen Geisterbahn-Figur den Kopf abgerissen", erzählt der Versicherungsmakler Thomas Weber, "der Schaden betrug einige tausend Euro". Böswillige Beschädigung, sagt der Fachmann. Der ganz normale Oktoberfest-Wahnsinn, sagt der Münchner, und meint das liebevoll.

"Ich hab den Beruf erst mit 70 aufgegeben, dabei war ich mit 65 in Rente"

Der Faszination Volksfest ist auch Johann Bertele erlegen, als Versicherungswirt betreute er mehr als 30 Jahre lang Wirte und Schausteller. "Ich hab den Beruf erst mit 70 aufgegeben, dabei war ich mit 65 in Rente, aber ich hab fünf Jahre dran gehängt", sagt Bertele, "wer macht das schon?" Nur jemand, der seinen Beruf liebt. Spricht man mit Thomas Weber, Berteles Nachfolger, der 130 Schausteller in Bayern betreut, fallen schnell Worte wie "Spaß" und "tolle Menschen". Die Stammtischmeinung über Schausteller - fahrendes Volk, Familienbanden und Halbseidene - "sind ganz üble Klischees, das sind seriöse Unternehmer".

Bertele versichert "vom Luftballonverkäufer bis zur riesigen Achterbahn". Entsprechend schwanken die Versicherungssummen von wenigen zehntausend Euro bis zehn Millionen Euro. Zu versichern gibt es auf dem Oktoberfest mit über sechs Millionen Besuchern mehr als genug: "Moment, ich such das mal eben raus", sagt Ludwig Hagn, Wirt des Löwenbräu-Festzelts, mit 8515 Plätzen. Hagn war früher Aufsichtsratsvorsitzender der Haftpflichtkasse Darmstadt, "mit Versicherungen kenne ich mich ein bisschen aus."

"Hab ich was vergessen?"

Als der Wirt alle Unterlagen beisammen hat, zählt er auf: "Ich bin versichert gegen Betriebsausfall, Terrorismus, Personenschäden, Erdbeben, Flugzeugabstürze, Hackerangriffe, Streik, Energieausfall, Innere Unruhen. Ich hab die Musikinstrumente versichert, die Zeltdekoration, und den Heimweg meiner Bedienungen, dabei müsste ich das gar nicht." Hagn macht eine Pause, überlegt, "hab ich was vergessen?", dann fährt er fort: Versicherungen gegen Diebstahl, Raubschäden, Feuer, Sturm, Hagel und natürlich Schäden beim Auf- und Abbau der großen Zelte. Insgesamt zahlt Ludwig Hagn rund 40 000 Euro pro Oktoberfest für seine Versicherungen.

Der Artikel ist eine Vorab-Veröffentlichung des GDV-Verbandsmagazins POSITIONEN. Das neue POSITIONEN-Heft erscheint kommende Woche. Bestellwünsche richten Sie bitte an: positionen@gdv.de.

Pressekontakt:

Una Großmann
Tel.: 030/2020-5185
Mail: u.grossmann@gdv.de
Homepage: www.gdv.de
Twitter: www.twitter.com/gdv_de

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