GDV - Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.
Versicherungsgipfel in Sachsen: Mehr Eigenvorsorge beim Naturgefahrenschutz gefordert
Berlin (ots)
Das Juni-Hochwasser 2013 verursachte bundesweit versicherte Schäden in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Am stärksten davon betroffen war der Freistaat Sachsen: Die Hälfte aller Schadenleistungen, rund 900 Millionen Euro, wurden dort an die versicherten Kunden ausgezahlt. "Wir haben schnell und unkompliziert die Hochwasserschäden für unsere Kunden reguliert. Auf uns ist Verlass", sagte Bernhard Gause, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) heute beim dritten Versicherungsgipfel in Sachsen. Gemeinsam mit Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Vertretern von Kommunen, Landkreisen, der sächsischen Wirtschaft und Verbraucherschützern berieten die Versicherer Wege zur stärkeren Eigenvorsorge beim Schutz vor Naturgefahren.
Viele Hochwasserschäden entstanden abseits der großen Flüsse
Knapp 85 Prozent der vom Juni-Hochwasser in Deutschland überfluteten Gebäude liegen außerhalb der Hochrisikogebiete. "Zu glauben, nur der Hausbesitzer in Flussnähe sei gefährdet, kann ein teurer Trugschluss sein", so Gause in Dresden. Sogar mehr als die Hälfte der bundesweiten Juni-Hochwasserschäden entstanden in Gebieten abseits der großen Flüsse. Der durchschnittliche Schaden betrug hier 6.300 Euro - vor allem bedingt durch den lang anhaltenden Regen, Spitzenschäden erreichten dort sogar 250.000 Euro. Die Häuser in diesen Regionen sind alle problemlos versicherbar, und zwar zu erschwinglichen Preisen: Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet der Elementarschutz weniger als 100 Euro im Jahr.
Sachsens Versicherungsdichte liegt über dem Bundesdurchschnitt
In Sachsen ist die Versicherungsdichte seit dem ersten Versicherungsgipfel 2010 um 7,5 Prozent auf 44 Prozent gestiegen. Damit liegt Sachsen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 35 Prozent. Dennoch müsste mehr als jeder zweite Sachse im Schadensfall in die eigene Tasche greifen, weil er sich nicht versichert hat. Dabei sind 99 Prozent aller Gebäude in Deutschland problemlos versicherbar, auch in Sachsen. Für das verbleibende Prozent werden mit Selbstbehalten oder individuellen baulichen Maßnahmen oft bezahlbare Lösungen angeboten.
Sachsen ist Vorreiter mit Informationsangeboten für die Bevölkerung
Die Entwicklung in Sachsen zeigt deutlich, dass mehr Wissen über das individuelle Risiko die Voraussetzung für richtiges Handeln ist: 2012 ging das Pilotprojekt www.zuers-public.de an den Start. Mieter, Hausbesitzer und Unternehmer können per Mausklick ihr individuelles Naturgefahrenrisiko abfragen. Eingebunden ist das Internetportal in eine gemeinsame Elementarschadenkampagne der Landesregierung, der Verbraucherschützer und der Versicherungswirtschaft, die über die Risiken von Naturgefahren und Möglichkeiten der Vorsorge informiert. Ziel der Versicherungswirtschaft ist ein nationales Naturgefahrenportal, das von einer Informationskampagne flankiert wird. "Das Beispiel Sachsen sollte bundesweit Schule machen", forderte Gause. Es könnten weit mehr Menschen von der Leistungsfähigkeit der Versicherer profitieren.
Ein weiteres Vorsorgeangebot ist seit kurzem nicht nur in Sachsen, sondern deutschlandweit online verfügbar - der Hochwasserpass. Nach dem Vorbild des Energiepasses, der die Energieverluste am Haus aufzeigt, wurde er vom Hochwasser-Kompetenz-Centrum in Köln mit Unterstützung der Versicherungswirtschaft entwickelt. Der Pass zeigt Hausbesitzern mögliche Hochwassergefahren des Hauses an und gibt konkrete Tipps für Schutzmaßnahmen.
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