Stuttgarter Nachrichten: zu Becks Machtwort
Stuttgart (ots)
Natürlich fühlt sich keiner angesprochen. Und so nimmt es nicht wunder, dass Rechte und Linke in der SPD eilfertig ihrem Vorsitzenden zustimmen, nachdem sich Kurt Beck in ungewohnt scharfer Diktion seine internen Kritiker vorgeknöpft hatte. Plötzlich finden auch jene ihn wieder toll, für die das S in der SPD seit jeher mehr für Sadismus als für Sozialdemokratie steht. Was so viel heißen soll wie: Uns kann er wohl nicht gemeint haben. Becks Zornesausbruch ist deshalb kein Zeichen der Stärke, erst recht kein Befreiungsschlag. Ohnehin wendet er sich nur "an einige Leute in der dritten und vierten Reihe" - was fragen lässt, warum einflussarme wie namenlose Parteifreunde ausgerechnet jetzt für eine Generalabrechnung herhalten müssen. Sollte er jedoch prominentere Genossen im Blick haben - Steinbrück oder Müntefering gar - fehlt es ihm offenbar an Mut oder Autorität, sie zu nennen. Was aber ist ein Machtwort wert, wenn alle behaupten, es ginge sie nichts an?
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