Alle Storys
Folgen
Keine Story von Stuttgarter Nachrichten mehr verpassen.

Stuttgarter Nachrichten

Stuttgarter Nachrichten: Wirtschaft und Datenschützer fürchten Datenklau bei Einreise in die USA - "Es darf keine Inhaltskontrolle von Copmutern geben"

Stuttgart (ots)

Amerika-Reisende müssen damit rechnen, dass
Daten ihrer Festplatten, Mobiltelefone, Digitalkameras oder 
USB-Sticks vom US-Zoll kontrolliert und kopiert werden. Das ergaben 
Recherchen von Stuttgarter Nachrichten/Kölnische Rundschau (Montag) 
Christoph Wolf vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) 
sagte: "Es haben sich Geschäftsleute gemeldet, die bei der 
Zollkontrolle länger als eine Stunde auf ihre Laptops warten mussten 
und nicht wussten, was in der Zeit mit ihren Daten geschehen ist." 
Dadurch seien Geschäftsgeheimnisse und andere wichtige Daten in 
Gefahr. Seither empfiehlt der DIHK, mit möglichst blanken Laptops 
nach Amerika zu reisen: "Geschäftsreisenden sollten sich sensible 
Dokumente besser per Mail hinterherschicken lassen statt sie auf 
ihrem Computer zu speichern." Die Bundesregierung hat kaum Chancen, 
bei amerikanischen Sicherheitsbehörden gegen deren Praxis zu 
intervenieren, da die zuständige US-Heimatschutzbehörde einen klaren 
Auftrag habe, für den Antiterrorkampf Daten von Einreisenden zu 
überprüfen.
Bitkom-Chef August-Wilhelm Scheer hält dagegen: "Die Vermutung, 
ausgerechnet Terroristen würden relevante Daten auf ihrem Notebook 
bei der Einreise offen lesbar mit sich führen, scheint mir etwas 
naiv." Es reichten auch die vagen Verlautbarungen der US-Behörden 
nicht aus, die Daten seien sicher und würden nur aus Gründen der 
nationalen Sicherheit überprüft.
Erheblich Einwände macht auch Peter Schaar, der 
Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung geltend: "Die 
US-Zollbehörde hat offenbar die Befugnis, auch Datenträger darauf zu 
sichten, ob urheberrechtgeschütztes Material aufgespielt ist. Sofern 
Raubkopien auf DVDs oder Videos eingeführt werden, hat niemand etwas 
dagegen, wenn der Zoll das überprüft." Die Datenträger seien 
inzwischen jedoch so groß, dass ein Zollbeamter gar nicht entscheiden
und erkennen kann, was sich tatsächlich darauf befinde. Letztlich 
könne alles, was auf einer Festplatte ist, kopiert und gesichtet 
werden. Schaar: "Bei der Einreise darf es keine Inhaltskontrolle von 
Computern oder Digitalkameras geben." Setzte sich das durch, wäre 
niemand vor der Gefahr gefeit, das sich totalitäre Regime der 
gleichen Technik bedienen: "Dann bekämen wir weltweit ein ungeheures 
Zensursystem."

Pressekontakt:

Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: 0711 / 7205 - 7110
cvd@stn.zgs.de

Original-Content von: Stuttgarter Nachrichten, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Stuttgarter Nachrichten
Weitere Storys: Stuttgarter Nachrichten
  • 21.08.2008 – 20:13

    Stuttgarter Nachrichten: zu Zukunft der Regionen

    Stuttgart (ots) - Auch der Südwesten muss mehr dafür tun, um junge qualifizierte Arbeitnehmer zu gewinnen. Sie müssen mehr Anreize erhalten, hier zu bleiben und eine Familie zu gründen. Denn genau das scheint das Erfolgsrezept jener Nordeuropäer zu sein, die europaweit am besten auf die Zukunft vorbereitet sind. Dort fördern die Sozial- und Bildungssysteme junge Arbeitnehmer so, dass die Kinder eine ...

  • 20.08.2008 – 20:13

    Stuttgarter Nachrichten: zu Außenwirtschaftsgesetz

    Stuttgart (ots) - Die Bundesregierung will die Wirtschaft vor unerwünschten Übernahmen schützen. Doch die will gar nicht geschützt werden. Da kann einem schon die Frage kommen, in wessen Interesse es wirklich liegt, dass nun die Regeln für Beteiligung ausländischer Investoren an deutschen Firmen verschärft werden. In bemerkenswerter Offenheit hat Bundeswirtschaftsminister Michael Glos erklärt, dass man ...

  • 20.08.2008 – 20:13

    Stuttgarter Nachrichten: zu Außenwirtschaftsgesetz

    Stuttgart (ots) - Die Bundesregierung will die Wirtschaft vor unerwünschten Übernahmen schützen. Doch die will gar nicht geschützt werden. Da kann einem schon die Frage kommen, in wessen Interesse es wirklich liegt, dass nun die Regeln für Beteiligung ausländischer Investoren an deutschen Firmen verschärft werden. In bemerkenswerter Offenheit hat Bundeswirtschaftsminister Michael Glos erklärt, dass man ...