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GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung GmbH

Am Wähler vorbei - Ergebnisse einer aktuellen GIM-Studie

Heidelberg (ots)

Die Studie "Werte und Politik" (WuP) des Marktforschungsinstituts
GIM zeigt Wertelücken zwischen Parteien und Wählern: Zentrale
persönliche Werte der Wähler finden keine Resonanz bei den Parteien.
Die Parteien stehen nicht für das, was den Wählern wirklich
wichtig ist - so eine aktuelle Werte-Studie der GIM (Gesellschaft für
innovative Marktforschung). Die Studie liefert neue Erkenntnisse zu
den persönlichen Werten der Wähler und dem Werteimage der Parteien.
Sie zeigt, dass die Wähler ihre zentralen Werte bei den Parteien nur
noch bedingt wiederfinden.
Selbst die beiden großen Volksparteien weisen deutliche Aussetzer
und Dissonanzen in ihrer Wertepartitur auf. Die Studie offenbart
Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Werteprofile der fünf
Parteien und zeigt, wofür sie wirklich stehen - nicht in den Wahl-
oder Parteiprogrammen, sondern in den Köpfen der Wähler, die oft ganz
andere Werte mit der jeweiligen Partei verbinden. Die Parteien
scheinen in ihrer Funktion als Wertevermittler nicht mehr zu
überzeugen.
Die zentralen persönlichen Wertorientierungen der Wähler 2005
1. Neue soziale Befindlichkeit - Ende der Spaßgesellschaft
"Auf Grund politischer und gesellschaftlicher Veränderungen und
Enttäuschungen herrscht in Deutschland aktuell eine neue Sehnsucht
nach sozialem Zusammenhalt, die Zeit des egoistischen Hedonismus ist
vorbei."
Wichtigstes Ergebnis bei den persönlichen Werten der Wähler ist
die große Bedeutung, die sozialen Werten zugesprochen wird. Ganz oben
auf der Werte-Hitliste stehen Familie (74%) und Harmonie (66%).
Angesichts politischer Enttäuschungen und Veränderungen suchen viele
Men¬schen Sicherheit in der sozialen Rettungskapsel Familie. Die
Sehnsucht nach Geborgenheit (62%) ist überdeutlich. Das egoistische,
leistungsorientierte Individuum der Spaßgesellschaft der frühen 90er
Jahre hat sich in ein soziales Wesen gewandelt mit einer großen
Sehnsucht nach menschlicher Nähe und sozialer Einbettung. Diese
menschliche Nähe geht über den Bereich der Familie hinaus: Da das
staatliche soziale Netz immer großmaschiger wird, scheinen viele auf
eigenes soziale Netz Wert zu legen. Die hohen Ergebnisse der Werte
Großzügigkeit (64%), Freundschaft (59%) und Solidarität (59%) zeigen
auch, dass sich ein gewisser Pragmatismus und die Einsicht breit
gemacht haben, dass einer alleine es eben doch nicht schaffen kann -
eine neue Form der Zivilgesellschaft ist im Aufwind.
2. Keine Resonanz bei den Parteien
Ausgerechnet bei diesen gesamtgesellschaftlich so zentralen
sozialen Werten gibt es die größten Dissonanzen zu den Werteprofilen
der Parteien: Keine der Parteien spiegelt die neue emotionale
Befindlichkeit der Wähler angemessen wieder. Auch die beiden großen
Parteien konnten bisher keine überzeugende Möglichkeit zur
Kompensation der sozialen Defizite anbieten. Top-Werte wie Harmonie,
Geborgenheit, Großzügigkeit, Freundschaft, Solidarität und Offenheit
fehlen im Wertekanon der Parteien oder sind nur bedingt vertreten.
Der Wert Mut, der von 48% als wichtig genannt wird, fehlt Parteien
weitestgehend. Dabei scheinen sich die Wähler, angesichts der
aktuellen Probleme in unserem Land, eine mutige Partei für die
nötigen Reformen zu wünschen.
3. Wohlstand ohne Leistung
"Wohlstand ist wichtig, Leistung nicht. Der Anspruch Wohlstand zu
haben ist stark. Aber fehlt der Anreiz für die Leistung, um ihn zu
erreichen? Ist die Gewissheit mit Einsatz und Engagement weiter zu
kommen, verloren gegangen?"
Ein interessantes Missverhältnis findet sich bei den materiellen
Werten und den Leistungswerten: Der Wunsch nach Wohlstand (52%) ist
groß und auch der nach Erfolg (36%) ist deutlich ausge¬prägt, aber
die "schaffenden" Werte Ehrgeiz (23%) und Leistung (20%) werden von
nur Wenigen als wichtig benannt. Hier scheint das Anreizsystem nicht
zu funktionieren, das Vertrauen darauf, durch Einsatz und Arbeit
weiter zu kommen, ist gebrochen, Resignation hat sich breit gemacht
und was bleibt ist der Wunsch nach Genuß (38%) ohne Anstrengung.
4. Ängstliche Jungwähler
"Die Jungen fühlen sich bedroht und blicken ängstlich gen Zukunft,
im Vordergrund steht das materielle und emotionale Wohlergehen."
Bei der Gruppe der Jungwähler (18-19jährige) ist die
Leistungsbereitschaft mit 41% deutlich höher. Die anderen Top-Werte
sind Zeichen des Drucks, dem die  jungen Menschen angesichts einer
nicht so rosigen Zukunft ausgesetzt sind: Wohlstand 80%, Geborgenheit
72% und Sicherheit 68%. Im Vordergrund steht das materielle und
emotionale Wohlergehen, Freiheit und Vergnügen - eigentlich
angestammte Werteterritorien junger Erwachsener sind wichtig, folgen
aber als Orientierungen auf den Rängen.
Weitere, auch parteispezifische Informationen,
Grafik-/Bildmaterial, Interviewtermine auf Anfrage bei BLICKFELD PR.
Redaktioneller Hinweis
Die Werte und Politik-Studie beruht auf einem neuen methodischen
Zugang, den GIM zusammen mit der Universität der Künste, Berlin
entwickelt hat: GIM Value Visuals, einem Ansatz, der Werte visuell
erschließt. Den Kern von GIM Value Visuals bildet ein umfassender, im
deutschsprachigen Raum validierter Bilderpool, in dem jeder Wert -
Erfolg, Harmonie, Solidarität, Status, etc. - in seinem
Bedeutungskern und in differenzierten Facetten anhand eindeutiger
Motive repräsentiert ist.
GIM Gesellschaft für innovative Marktforschung mbH
   Heidelberg - Berlin - Moskau - Zürich
   Berliner Str. 12, 69120 Heidelberg, www.g-i-m.com
Pressekontakt
BLICKFELD PR - Ruth Anna Wakenhut - Tel.: 030 / 23 45 77 81 - 
wakenhut@blickfeld-pr.de

Original-Content von: GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung GmbH, übermittelt durch news aktuell

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