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Deutscher Behindertenrat (DBR)

Deutscher Behindertenrat verabschiedet Berliner Erklärung / "Für ein soziales und barrierefreies Europa"

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Berlin (ots)

Der Deutsche Behindertenrat (DBR) hat heute die Berliner Erklärung
"Für ein soziales und barrierefreies Europa" verabschiedet. Die 
sieben Forderungen für eine europäische Behindertenpolitik richten 
sich an die Europäische Kommission, die das Jahr 2007 zum 
"Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle" ausgerufen hat.
Der DBR versteht die Forderungen aber auch als Handlungsauftrag an 
die deutsche Bundesregierung, die im ersten Halbjahr 2007 die 
Ratspräsidentschaft hat.
Der Deutsche Behindertenrat fordert die Europäische Kommission auf, 
bei dem erneuten Anlauf für die Verabschiedung der Verfassung 
sicherzustellen, dass die Charta der Grundrechte Teil der Verfassung 
bleibt. Die Bekämpfung der Diskriminierung muss als Ziel erhalten 
bleiben. Der DBR stellt fest, dass behinderte Menschen trotz der 
bisher verabschiedeten Antidiskriminierungsrichtlinien noch in vielen
Lebensbereichen benachteiligt werden. Daher fordert der DBR die  
Europäische Kommission auf, einen Entwurf für eine umfassende 
Gleichstellung behinderter Frauen und Männer vorzulegen. Hierbei 
müssen insbesondere geschlechtsspezifische Erfordernisse beachtet 
werden.
Der DBR fordert verstärkte Anstrengungen der Europäischen Kommission 
für die Verwirklichung der Barrierefreiheit in allen Bereichen (z. B.
Wohnung, Verkehr, Kommunikation). Barrierefreiheit ist die 
Grundvoraussetzung der diskriminierungsfreien und gleichberechtigten 
Teilhabe behinderter Menschen.
Dringend notwendig sind auch verstärkte Anstrengungen für bessere 
Arbeitsmarktchancen behinderter Menschen in Europa. Der DBR fordert 
zudem, dass der uneingeschränkte Zugang zu Unterstützungs- und 
Dienstleistungen dem Grundsatz ambulanter vor stationärer Leistung 
folgen muss. Einer einseitig marktorientierten Umgestaltung der 
Daseinsvorsorge erteilt der DBR eine Absage.
In der europäischen Wirtschaftspolitik setzt sich der DBR für eine 
Mindestbesteuerung auf europäischer Ebene ein.
Der DBR erwartet, dass die Bundesregierung und die Europäische 
Kommission die Signierung und Ratifizierung der UN-Konvention zum 
Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen unterstützen. Dabei 
soll sich die Bundesregierung auch dafür einsetzen, dass im 
Entwurfstext verbliebene Unklarheiten hinsichtlich der 
Rechtspersönlichkeit behinderter Menschen ausgeräumt werden. Die 
UN-Konvention, die im Dezember von der UN-Generalversammlung 
verabschiedet wird, ist der erste rechtlich bindende multilaterale 
Vertrag zur Behindertenpolitik und ein Meilenstein für die Rechte 
behinderter Menschen weltweit.
Der Deutsche Behindertenrat setzt große Erwartungen in die deutsche 
Ratspräsidentschaft, echte Fortschritte bei der Verwirklichung eines 
sozialen und barrierefreien Europas zu erzielen.
V.i.S.d.P.  Dorothee Winden

Pressekontakt:

Deutscher Behindertenrat (DBR)
Sekretariat:
Sozialverband Deutschland (SoVD)
Bundesverband
Stralauer Straße 63
10179 Berlin
Telefon: 030/72 62 22 120
Telefax: 030/72 62 22 328

Pressestelle:
Tel. 030/72 62 22 123
Internet: www.deutscher-behindertenrat.de

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