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Lausitzer Rundschau: Sexueller Missbrauch von Kindern in der Region Hilfe von außen

Cottbus (ots)

Drogenkonsum und der sexuelle Missbrauch von
Kindern haben etwas Gemeinsames: Steigende Fallzahlen sind eher ein 
gutes als ein schlechtes Zeichen. Sie zeugen nicht davon, dass eine 
Straftat immer häufiger begangen wird. Vielmehr lassen sie darauf 
schließen, dass diese Straftat in ihrem Ausmaß sichtbarer und besser 
aufgeklärt wird, dass mehr hervorragt als nur die Spitze des 
Eisbergs. Insofern sind die gegenüber den Vorjahren leicht 
abnehmenden Fallzahlen bundesweit und in der Lausitz kein Grund zur 
Freude. Denn es bleibt dabei: Jedes vierte bis fünfte Mädchen und 
jeder zwölfte Junge in europäischen Industrie-Staaten, so schätzen 
Experten, erleidet dieses über Jahre sich hinziehende Martyrium. 
Tatort ist meist das Zuhause, Täter oft der Vater, Bruder, Onkel oder
Opa oder mehrere gleichzeitig oder hintereinander. Kaum weniger 
schlimm als die Taten selbst sind das Weggucken und das Dulden in der
Familie. Man hält zusammen, weil die verdiente Verurteilung des 
Täters die Familie zu zerstören droht. Die Angst vor dem Verlust des 
Ernährers und Lebenspartners, der materiellen Sicherheit und des 
guten Rufs ist größer als die Fürsorge für ein Kind. Vom Täter ist 
das perfide einkalkuliert. Weil das so ist, muss die Hilfe von außen 
kommen. Eltern, deren Kinder Freundinnen mit nach Hause bringen, 
Lehrer, Erzieher, Ärzte, Sozialarbeiter, Jugendamtsmitarbeiter - auf 
ihre Wachsamkeit kommt es an. Wenn sie sich dabei gegenseitig 
unterstützen und Netzwerke knüpfen wie die Projektgruppe Kinderschutz
in Cottbus oder das Paten-Modell in Senftenberg - umso besser.

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