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Lausitzer Rundschau: Der Bahnstreik, die Folgen, die Konsequenzen Die Bahn gehört allen

Cottbus (ots)

Wer jemals die Gelegenheit hatte, mit Lokführern
etwas ausführlicher über ihren Berufsalltag zu sprechen, der wird 
verstehen, warum diese Menschen eine bessere Bezahlung einfordern. Es
ist eine offene Wunde dieser Gesellschaft, dass sie die Teilhabe an 
ihrem Reichtum so wenig bemisst am sozialen Wert der Arbeit. Wenn 
einige der best
verdienenden Verkäufer zweifelhafter Anlageprodukte die Tätigkeit 
einstellten, wäre das völlig belanglos. Wenn der vergleichsweise 
miserabel entlohnte Lokführer streikt, fehlt etwas Unverzichtbares.
Die Folgen des Streiks bei der Bahn haben andere zu verantworten. Da 
ist eine Unternehmensführung, die seit vielen Jahren die eigenen 
Mitarbeiter primär als ungeliebten Kostenfaktor behandelt. Und da ist
eine Regierung, die sich davor drückt, die Weichen zu stellen. Die 
erneute Berufung des umstrittenen Vorstandschefs Hartmut Mehdorn, des
Mannes jenseits der Altersgrenze, spricht dabei Bände.
Der Arbeitskampf enthüllt zwar auch die seltsamen, verkrusteten 
Strukturen des Betriebes mit seiner immer noch großen Beamtenschar. 
Er zeigt damit auf, wie wichtig eine wirkliche Bahnreform ist. Der 
drohende, für viele Bürger überaus unbequeme Streik macht uns mitten 
in der Debatte um das weitere Schicksal einer der Privatisierung 
ausgelieferten Bahn aber vor allem klar, was auf dem Spiel steht. 
Jetzt wissen wir, dass die Bahn zu wichtig ist, um Spielball von 
Einzelinteressen zu werden.
Dies jetzt den Lokführern vorzuhalten, ist pure Heuchelei. Die 
Politik, die sich mit lukrativen Posten und unsinnigen 
Beraterverträgen schamlos hat ruhig stellen lassen, muss endlich 
ihrer Verantwortung gerecht werden. Dazu gehört, dass sie in dem 
Konflikt die Unternehmensführung nachhaltig daran erinnert, dass die 
Bahn immer noch allen gehört - insbesondere den Reisenden, aber auch 
ihren Mitarbeitern. Die werden dann ihrerseits schon wissen, wo die 
Grenzen der Begehrlichkeit liegen.

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