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Lausitzer Rundschau: China und der Dalai Lama

Cottbus (ots)

Die Sternsinger waren da, Wirtschaftsbosse,
Staatspräsidenten, Parteivorsitzende, Künstler, Fußballspieler. 
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) pflegt Gesprächspartner meist an 
ihrem Arbeitsplatz zu empfangen, dem Kanzleramt. Wo denn auch sonst? 
Nun hatte dort auch der Dalai Lama einen Termin, religiöses Oberhaupt
von Millionen Tibetern, ein Mensch mit durch und durch friedlichen 
Zielen. Die diplomatischen Breitseiten aus Chinas Hauptstadt Peking 
gegen diesen ganz normalen Vorgang sind der Versuch, am Beispiel 
Deutschland auszutesten, wie weit man andere Regierungen abschrecken 
kann. Die KP-Führung will die berechtigte Forderung des Dalai Lama 
nach mehr kultureller und religiöser Autonomie für sein besetztes 
Land weltweit diskriminieren und isolieren. Diese Reaktion ist nicht 
verwunderlich. Traurig ist nur, dass nun auch in Deutschland, aus dem
Lager der Wirtschaft wie aus dem Munde mancher Außenpolitiker, 
Stimmen zu hören sind, die da hinter vorgehaltener Hand meinen, die 
Kanzlerin sei vielleicht etwas zu weit gegangen. Ein Treffen anderswo
hätte es doch auch getan. Traurig ist, wie sich das offizielle Berlin
jetzt windet, um möglichst schnell wieder gute Stimmung zu machen. 
China, das nebenbei bemerkt, ist auch die Schutzmacht der Diktatur in
Birma, die ihre friedliche Opposition massiv einschüchtert. Gegenüber
Peking ist in Fragen der Demokratie und der Menschenrechte keine 
Leisetreterei angebracht. Deshalb war Merkels Schritt richtig und 
deshalb würde man gerade jetzt gern klare Worte auch vom deutschen 
Außenminister hören.

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