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Westfalenpost: Beck ist wieder da Starke Worte - für sich und die Partei

Hagen (ots)

Von Bodo Zapp
Die SPD müsste das Schlimmste hinter sich haben. Während der sechs
Monate EU-Präsidentschaft konnte sich die CDU im Glanz der 
allgemeinen Anerkennung für Kanzlerin Merkel sonnen. Nicht zuletzt 
deshalb sanken die Umfragewerte der im Schatten stehenden 
Sozialdemokraten auf beschämende 24 Prozent. Jetzt muss die 
CDU-Chefin wieder in die Niederungen des innenpolitischen Alltags 
hinabsteigen, die Sympathiekarten werden neu gemischt.
 Auch die mediale Dauerpräsenz der neuen Partei "Die Linke" schlug 
den Genossen gemäßigt linker Prägung auf den Magen. Zuschauer von 
Talkshows konnten den Eindruck gewinnen, dass der gewiefte Gysi und 
der Demagoge Lafontaine die eigentlichen Garanten für Gerechtigkeit 
sind. Und vom SPD-Vorsitzenden war in dieser Zeit nicht viel mehr als
gesammeltes Schweigen zu hören.
 Schluss damit, Kurt Beck hat beschlossen, wieder in den Ring zu 
steigen. Und zwar als roter Champion. Seine starken Worte gegen die 
linke Partei der SED-Nachfolger und Alt-68er sowie seine Abgrenzung 
von Teilen der Politik des Koalitionspartners CDU verfehlten nicht 
die erhoffte - und demonstrative - Jubelwirkung auf die Teilnehmer 
des SPD-Zukunftskongresses. Nach all den Schmähungen ("Es reicht nur 
für den Landesvater") und Demütigungen auch aus eigenen 
Führungsreihen ("Müntefering musste ihm vormachen, wie man Flagge 
zeigt"), hat Beck mit diesem Auftritt wieder Luft gewonnen.
 Kraftlos, mutlos, orientierungslos - dieses bis Samstag nicht ganz 
unzutreffende Bild eines Kurt Beck, der zu gut für die Berliner 
Schlangengrube ist, wurde mit einem kräftigen Schuss Kampffarbe 
übertüncht. Wie lange sie hält, liegt nicht nur, aber auch an ihm.

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