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Lausitzer Rundschau: Koalition räumt brisante Konfliktfelder ab Gelungene Überraschung

Cottbus (ots)

Die Große Koalition ist auch für positive
Überraschungen gut. Über Monate lagen sich Union und SPD auf zwei 
brisanten sozialpolitischen Feldern in den Haaren. Manche 
spekulierten deshalb gar schon über den Bruch des 
Regierungsbündnisses. Und nun das: Die Zwangsverrentung für ältere 
Arbeitslose ist entschärft. Damit erhält auch die längst beschlossene
Rente mit 67 mehr Glaubwürdigkeit. Schließlich wäre es ein 
schreiender Widerspruch, wenn der Staat einerseits auf eine 
Verlängerung der Lebensarbeitszeit drängt, andererseits aber 
bestimmte Personengruppen so früh wie möglich in den Ruhestand 
schickt. Noch mehr erstaunen muss freilich der weiße Rauch beim 
Post-Mindestlohn. Besonders an dieser Stelle schienen die Fronten 
hoffnungslos verhärtet. Nun ist alles anders. Möglicherweise liegt 
das am neuen Chef im Bundesarbeitsministerium. Während Genosse Franz 
Müntefering noch darauf beharrte, dass jeder, der einen Brief 
austrägt, ein Briefträger ist und damit vom Mindestlohn profitieren 
soll, sieht sein Nachfolger Olaf Scholz die Sache weniger verbissen: 
Ihm reicht es schon aus, wenn ein Unternehmen "überwiegend" Briefe 
befördert, ganz so wie es die Union zuletzt wollte. Dabei ist klar, 
dass dieser Passus ein Einfallstor für betriebliche 
Gestaltungsmöglichkeiten darstellt. Im Klartext: Zahlreiche 
Briefträger dürften nicht in den Genuss des Mindestlohnes kommen. 
Gleichwohl hat die SPD noch genügend Pfeile im Köcher, um den 
Koalitionsfrieden zu stören. Schließlich wollen die Genossen für 
zahlreiche weitere Branchen eine Lohnuntergrenze durchsetzen. Mit der
schwarz-roten Harmonie könnte es deshalb schnell wieder vorbei sein.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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