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Lausitzer Rundschau: Die Konsequenzen aus der Bluttat von Winnenden Was wir wissen

Cottbus (ots)

Wenn es jetzt um die Konsequenzen aus dem Amoklauf
von Winnenden geht, sind zwei Ebenen streng auseinander zu halten: 
Die Ebene des Wissens und die der Spekulation. Auf der einen Seite 
müssen wir uns eingestehen: Wir werden nie wirklich verstehen, warum 
Tim.K. die schreckliche Tat begangen hat. Was muss zusammenkommen, 
damit ein 17-Jähriger ohne jede Gefühlsregung 15 Menschen und dann 
sich selbst erschießt? Was ist im Elternhaus schiefgelaufen? Welche 
Rolle haben gewaltverherrlichende Computerspiele, Kränkungen im 
Umfeld, eine psychische Erkrankung oder andere Faktoren gespielt?
Über all das lässt sich nur spekulieren, und es wäre gut gewesen, 
wenn die Politik in den vergangenen Tagen der Versuchung widerstanden
hätte, altbekannte Forderungen als Patentrezepte gegen künftige 
Amokläufe zu verkaufen. Auf der anderen Seite aber wissen wir sehr 
genau, warum Tim K. die Tat überhaupt begehen konnte: Weil er Zugang 
zu einer Schusswaffe und Unmengen von Munition hatte. Hier muss 
folgerichtig angesetzt, eine Verschärfung des Waffenrechtes geprüft 
werden. Natürlich muss sich der Vater des Amokschützen Nachlässigkeit
vorwerfen lassen, weil er offenbar eine seiner 15 (!) Waffen - gegen 
bereits heute geltendes Recht - unverschlossen im Haus aufbewahrte. 
Die grundsätzliche Frage ist allerdings, ob Waffen generell etwas in 
Privathaushalten zu suchen haben, oder ob nicht andere, sichere Orte 
für die Lagerung vorgeschrieben werden sollten. Das müsste auch im 
Interesse von Jägern und Sportschützen sein, die weiter ihrem Hobby 
nachgehen wollen, ohne sich ständig einer Art Generalverdacht 
ausgesetzt zu sehen. Wohlgemerkt: Das Risiko, dass sich etwas wie 
Winnenden wiederholt, bliebe auch dann. Aber es gilt, dieses Risiko 
so gering wie möglich zu halten.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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