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Lausitzer Rundschau: Die Berichte des Roten Kreuzes zu Guantánamo
Vergessen geht nicht

Cottbus (ots)

Die jetzt ans Tageslicht gekommenen Berichte des
Roten Kreuzes zur Behandlung von Häftlingen im Lager Guantánamo 
unterstreichen noch einmal nachdrücklich die Forderung nach einer 
schnellen Aufarbeitung der Verbrechen der Bush-Ära. Die bisher von 
der Obama-Administration vertretene Linie, nach der eine 
strafrechtliche Verfolgung der an Folterungen beteiligten Beamten 
nicht erwünscht ist, wird auf Dauer sowieso nicht zu halten sein. 
Denn mit den neuen Berichten, die die Beteiligung von medizinischem 
Personal an den gesetzeswidrigen Akten beschreiben, kommt - ähnlich 
wie bei den mitwirkenden Juristen - auch ein standesrechtliches 
Problem auf die Tagesordnung. Wer als Arzt mitfoltert, dürfte im 
Prinzip nicht länger praktizieren. Bei solchen standesrechtlichen 
Fragen hat die Regierung wesentlich weniger Einflussmöglichkeiten. Es
bleibt zu hoffen, dass damit auch eine neue Abwägung der Interessen 
stattfindet. Bisher überwog die Furcht vor der Lähmung der 
Geheimdienste durch allzu strenges Vorgehen gegen die Folterer. Aber 
die Achtung von Menschenrechten ist allemal wichtiger als das 
Grummeln und Murren von denen, die sich als angeblich kleine 
Befehlsempfänger dazu hergaben, Gefangene zur Erzwingung von Aussagen
in Todesangst zu versetzen. Für die Achtung des Rechts muss weiterhin
ein jeder selbst Verantwortung tragen, unabhängig davon, was 
Vorgesetzte wollen oder anordnen. Die Berichte des Roten Kreuzes, bis
vor Kurzem unter Verschluss, sollten Strafverfahren gegen alle 
Beteiligten erwirken.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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