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Lausitzer Rundschau: Die Stärke der Linken nach der Bundestagswahl Kraftstrotzend

Cottbus (ots)

Sie kommt als große Gewinnerin dieser
Bundestagswahl daher - diese scheinbar kraftstrotzende Linkspartei, 
die die Sozialdemokraten in die Knie zwang. Tatsächlich allerdings 
geht nirgendwo die Rechnung des ehemaligen SPD- und jetzigen 
Linkspartei-Vorsitzenden Oskar Lafontaine auf. In keinem Bundesland 
fängt sie auch nur die Hälfte der katastrophalen SPD-Verluste auf, 
zusammen gerechnet fehlen den beiden Parteien jetzt acht Prozent, die
im Übrigen auch nicht durch grüne Zugewinne wett gemacht werden 
könnten. Die Stärke der Linkspartei ist bundespolitisch auf zunächst 
absehbare Zeit paradoxerweise mit der Dominanz des bürgerlichen 
Lagers verbunden. Und nach wie vor basiert diese Stärke vor allem auf
ihren Stimmenanteilen in Ostdeutschland.
Aber auch im Osten hat sie nirgendwo eine eigenständige 
Machtperspektive. Sie ist überhaupt nur in Bündnissen mit der SPD als
Regierungspartei denkbar. Ihre Kraft ist dort noch viel mehr ein 
Reflex der Schwäche der SPD. Gelingt es den Sozialdemokraten, wie 
jetzt bei der brandenburgischen Landtagswahl, die Stellung zu halten,
so verliert die Linkspartei. Dafür gibt es auch nachvollziehbare 
Gründe. Denn in ihren politischen Vorstellungen verkörpert sie nicht 
etwa die Erneuerung der SPD, sondern die Rückbesinnung auf eine 
Sozialdemokratie, die es aus gutem Grunde nicht mehr gibt. Es ist der
zum Scheitern verurteilte Versuch einer Rückkehr in die Welt vor der 
Globalisierung und der damit verbundenen Herausforderungen.
Die Kraft der Linkspartei wird bestenfalls zu vorübergehenden 
Koalitionen auf Landesebene reichen. Für die Krise der SPD wie für 
die Zukunft der Grünen hat die Linkspartei keine Antworten.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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