Lausitzer Rundschau: Elterninitiativen gegen große Klassen an Grundschulen
Cottbus (ots)
Das Streiten der Elterninitiativen in Laubsdorf und Altdöbern für kleinere Klassengrößen an ihren Grundschulen ist aller Ehren wert und keinesfalls zum Scheitern verurteilt. Bei der Laubsdorfer Schule hat das zuständige Staatliche Schulamt nach dem Versenden von Beschwerdebriefen und Unterschriftenlisten bereits einen Rückzieher gemacht. Dort werden zum neuen Schuljahr zwei kleinere statt eine große 1. Klasse mit 30 Kindern gebildet. Wieder ein Mal zeigt sich hier, dass bürgerschaftliches Engagement etwas ausrichten kann gegen Richtlinien und Verordnungen. Die bisher noch erfolglose Elterninitiative in Altdöbern hat ihrerseits noch längst nicht alle Mittel ausgeschöpft. Auf politischer Ebene, über mobilisierte Landespolitiker aus der Region, ließe sich noch einiges bewegen. Die Proteste regen allerdings auch zum Nachdenken darüber an, ob die Grundthese der Elterninitiativen wirklich stimmt. Gewährleistet allein schon eine überschaubare Klassengröße mit 15 bis 20 Kindern guten Unterricht? Können nicht auch 30 Schüler in einer Klasse gute Bedingungen vorfinden? Die Qualität von Lehrern und pädagogischen Konzepten, die Raumausstattung einer Schule und die Unterstützung durch Sonderpädagogen sollten Eltern ebenfalls in den Blick nehmen. Das ist gerade deshalb wichtig, weil in den kommenden Jahren gut ausgebildete junge Lehrer ein knappes Gut und die Klassen nicht kleiner, sondern größer werden. Darauf gilt es sich einzustellen - auch mit kritischer Begleitung der Eltern.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell