Strukturwandel nervt Lausitzer - Zu den Erkenntnissen einer aktuellen Umfrage
Lausitzer Rundschau Cottbus (ots)
Stell Dir vor, es ist Strukturwandel - und es interessiert Dich nicht. Stell Dir vor, es winkt jemand mit 17 Milliarden Euro in großen Scheinen, und Du sagst: "Nein danke!" Das passiert gerade in der Lausitz. Der gleichnamige Monitor liefert die Wahrheit in Zahlen: Nur 13 Prozent der Lausitzerinnen und Lausitzer meinen, der Wandel der Region betreffe sie. Umgekehrt bedeutet das: 87 Prozent ist das, was um sie herum passiert, herzlich egal. Tja.
Die Erkenntnis ist nicht neu. Die zig Runden und Gremien zur Wirtschaftsförderung versammeln stets die gleichen Leute: Bürgermeister, flinke Unternehmer und geübte Förderantrags-Ausfüller. Eine exklusive Truppe. So war das nicht gedacht. Die meisten Lausitzer interessiert der praktische Strukturwandel leider kaum. Man findet ihn richtig und gut, aber nimmt wenig Anteil. Allenfalls interessiert noch der Teil, der das eigene Haus, die Straße und den Kindergarten betrifft.
Mag sein, dass der aufgescheuchte Optimismus, der mit der Struk- turstärkung kam, den Menschen auf den Keks geht. Mag auch sein, dass es an der neuen Verinnerlichung liegt. Diese ins Private zurückgezogene Lebenseinstellung, die böse Zungen "neues Biedermeier" nennen - also eine Freizeitkultur, die sich mit Grill und selbstgenähten Strampelhöschen erschöpfend auslebt und wenig Interesse an Politik hat. 80 Prozent der Lausitzer vermissen eine Vision für die Zukunft. Vor Jahrzehnten sagte ein Kanzler, wer Visionen hat, solle zum Arzt gehen. So ändern sich die Zeiten.
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