Lausitzer Rundschau: Nahost-Konferenz
Ruhe ist erste Pflicht
Cottbus (ots)
Offizieller Waffenstillstand im Nahen Osten: Seit gestern darf gehofft werden, dass es sich diesmal nicht wieder um eine kurze und erst noch mehrfach verletzte Feuerpause handelt, sondern um echte Ruhe als Voraussetzung für Fortschritte auf politischer Ebene. Doch über die diesbezüglichen Erklärungen Mahmud Abbas und Ariel Scharon hinaus hat das Gipfeltreffen keine wesentlichen konkreten Fortschritte gebracht: Es wurde nicht verhandelt, sondern man bemühte sich das vielzitierte Momentum aufrecht zu erhalten. Wichtig sind nicht die sorgfältig ausgewählten und mit den übrigen Teilnehmern abgestimmten Worte der einzelnen Erklärungen; wichtig ist, welche Taten den Worten folgen. Die große Bewährungsprobe für Abbas besteht im weiteren Vorgehen gegenüber Hamas und den Al-Aksa-Kommandos seiner eigenen Fatah- Bewegung. Er versucht es mit einer Doppelstrategie: Entwaffnung aller illegalen Gruppierungen und Teilhabe an der politischen und der polizeilichen (militärischen) Macht. Scharon seinerseits wird daran gemessen werden, ob er seinen Loslösungsplan den Rückzug aus dem Gazastreifen und Teilen des nördlichen Westjordanlandes trotz zunehmender massiver Widerstände auch zeitlich planmäßig umsetzen kann. Scharm el Scheich bildet demnach nur einen Meilenstein auf dem Weg zum Frieden. Zwar hat man sich am Ende der Friedensstraße von Scharm el Scheich gegenseitig versichert, man werde alles tun, um die Ruhe aufrecht zu erhalten und den Frieden näher zu bringen Doch Zweifel sind angebracht, ob namentlich die ministerpräsidialen Redner unter den Vieren auch den Worten des jeweils anderen geglaubt haben.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
Email: lr@lr-online.de
Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell