Lausitzer Rundschau: 44-Stunden-Woche für Erhalt der Cottbuser Embo
Schwer vermittelbar
Cottbus (ots)
Wohin wohl treibt es Textilunternehmer in diesem Land noch in ihrer Verzweiflung? Und ist ihre Verzweiflung auch echt? Haben sie noch eine Moral? Es ist eine Fülle von Fragen, die plötzlich aufgeworfen wird. Weil die 250 Frauen und Männer, die in Cottbus noch Stoffe veredeln, ab März pro Monat insgesamt zwei Tage mehr arbeiten sollen als bisher. Und das für umsonst. Das ist schwer vermittelbar. Es hat den Anschein einer Verzweiflungstat. Angesichts derer könnte gar eine Schließung des Betriebes als bessere Lösung erscheinen. Aber wäre sie das wirklich? Der medienscheue Berliner Textilunternehmer Michael Bob ist 1992 in bester Absicht nach Cottbus gekommen. Im Gegensatz zu anderen von der Treuhand ins Land geholten Textil-Investoren, hat er hier tatsächlich etwas bewegt. Seit Jahren verteidigt er den Standort nicht immer mit populären Maßnahmen und immer unter (Kosten-)Druck. Dabei das richtige Maß zu finden, das ist seine Verantwortung. Die kann ihm keiner abnehmen. Die Branche fordert ihre Macher heraus. Zu klaren Entscheidungen für Deutschland oder dagegen. Beides braucht Mut, Köpfchen und das richtige Produkt. Auf dem Rücken der Beschäftigten allein lässt sich das nicht finden.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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