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Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau zum Familienbericht: Nicht mit Ruhm bekleckert

Cottbus (ots)

Als eine siebenköpfige Expertenkommission vor zwei Jahren mit der
Arbeit begann, konnte sie nicht ahnen, dass die Fertigstellung ihres
Familienberichts unmittelbar in die heiße Phase des
Bundestagswahlkampfs fallen würde. Als Wahlkampfmunition müssen die
Erkenntnisse aber nun leider herhalten. Die Union sieht sich einmal
mehr bestätigt, dass die Regierung auch dank ihres
familienpolitischen Versagens endlich weg müsse. Dagegen weiß sich
die zuständige Ministerin – wen wundert’s? – auf ganzer Linie
bestätigt. Festzuhalten bleibt, dass sich keine der großen
Volksparteien an dieser Stelle mit Ruhm bekleckert hat. Von einem
familienfreundlichen Land ist die Republik immer noch weit entfernt.
Das lässt sich schon an der extrem niedrigen Geburtenrate erkennen.
In kaum einem europäischen Staat kommen so wenige Kinder auf die Welt
wie in Deutschland. Dankenswerterweise macht der Familienbericht
nicht fehlendes Geld dafür verantwortlich, wohl aber mangelnde
Effizienz beim Einsatz der Mittel. Das Hauptproblem ist jedoch nach
wie vor die schwierige Vereinbarkeit von Kind und beruflicher
Karriere. Nur ein Dreiklang aus verstärkten Betreuungsangeboten,
familienfreundlichen Unternehmen und gezielten Geldleistungen kann
diese Klippe überwinden helfen. Familienministerin Renate Schmidt
darf sich dabei immerhin zugute halten, auf dem richtigen Weg zu
sein. Ein Beispiel ist ihr angestrebtes Elterngeld, das sich gegen
all zu große Einschnitte beim Lebensstandard in der frühkindlichen
Erziehungsphase richtet. Hier sollte auch die Union ihre
ideologischen Scheuklappen überwinden. Nach der kommenden Wahl lässt
sich sicher in Ruhe darüber diskutieren.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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