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Lausitzer Rundschau: Zur ersten Arbeitssitzung des BND-Ausschusses: Kein gutes Omen

Cottbus (ots)

Die Aufklärungsarbeit des
BND-Untersuchungsausschusses kommt nur schwer in Gang. Offensichtlich
hat die Opposition den Umfang der Aufgabe unterschätzt. Bis zum 
Sommer wolle man fertig sein, hieß es noch zu Beginn optimistisch. 
Nun werden zu diesem Zeitpunkt gerade einmal die ersten Zeugen 
angehört. Ob die Öffentlichkeit dabei sein darf, ist ungewiss. 
Geheimdienste arbeiten nun einmal im Geheimen. Da muss auch im 
Ausschuss vieles hinter verschlossenen Türen bleiben.
Trotzdem wäre es falsch, dem Gremium die Daseinsberechtigung 
abzusprechen. Mit ihrem Untersuchungsbericht hat die Bundesregierung 
bereits gezeigt, dass Geheimhaltungsbedürftigkeit und 
Geheimniskrämerei zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind. Nach den 
Presseberichten über brisante Details wurden die Mitglieder des 
Parlamentarischen Kontrollgremiums plötzlich in einem Maße 
informiert, das sie in Staunen versetzte. Offensichtlich war das 
Kontrollgremium bis dahin nur ein lästiges Anhängsel im Berliner 
Parlamentsbetrieb. Zumindest das hat sich schon zum Positiven 
gewandelt.
Die Ausgangslage ist klar: Union und SPD werden die Ausschussarbeit 
nicht behindern, aber auch nicht fördern. Die SPD will den Nimbus von
"Friedenskanzler" Gerhard Schröder wahren und die Union muss aus 
Gründen der Koalitionsdisziplin mitmachen. Also kommt es auf die 
Opposition an. Mit qualifizierter Arbeit kann sie zeigen, dass sich 
der Ausschuss lohnt. Wer sich an den Streit um einen gemeinsamen 
Untersuchungsauftrag erinnert, muss daran jedoch zweifeln. Die FDP 
will am liebsten die Grünen vorführen und die Linkspartei das ganze 
Parlament. Das ist kein gutes Omen.

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