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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zu Münteferings Kombilohn-Konzept: Kein kreativer Wurf

Cottbus (ots)

Viele Personalchefs denken, dass jüngere
Arbeitnehmer leistungsbereiter sind. Hinzu kommt, dass Ältere, die 
arbeitslos geworden sind, vorher meist vergleichsweise hohe Löhne und
Gehälter bezogen haben. Ältere bekommen also auch mehr 
Arbeitslosengeld und haben deshalb wenig Anreize, einen niedrig 
bezahlten Job anzunehmen.
 Quasi in einem Doppelschlag will Franz Müntefering mit seiner 
,,Initiative 50 plus" diesen gordischen Knoten durchschlagen. Das 
Zauberwort heißt Kombilohn. Mit gezielten staatlichen Lohnzuschüssen 
soll die Rückkehr älterer Arbeitsloser ins Erwerbsleben gefördert 
werden. Bei Empfängern von Arbeitslosengeld II sollen staatliche 
Geldzuschüsse, die direkt an die Arbeitgeber gezahlt werden, 
bewirken, dass sie wieder eingestellt werden. Ältere Bezieher von 
Arbeitslosengeld I sollen über einen Lohnzuschuss bewegt werden, 
einen Job auch dann anzunehmen, wenn er geringer vergütet wird als 
ihr früherer. In der Theorie ist dagegen ja nichts einzuwenden. Es 
ist allemal besser, Arbeit zu unterstützen als Arbeitslosigkeit 
staatlich zu alimentieren.
 Doch der erwartete große kreative Wurf ist weder die eine noch die 
andere Überlegung. Eine identitätsstiftende Lösung, die die Herzen 
der vergrätzten Genossen stärkt, ist es allemal nicht. Mit der 
Geld-Gießkanne übers Land gehen, das kann eigentlich jeder. Fehlt 
nur, dass sich im Herbst auch noch die "Reformer" in der Koalition 
mit ihren Mindestlohnplänen durchsetzen. Ist er zu hoch, dann können 
viele Unternehmen ihn nicht zahlen und stellen nicht mehr ein. Ist er
zu niedrig, hilft er wenig, weil zu diesen Bedingungen keiner 
arbeiten will. Das Hartz-IV-Geld ist dann nämlich attraktiver. 
Kombilohn- und Mindestlohn-Modell sind somit vor allem ein Symbol für
soziales Gewissen, ohne nachhaltig und tief greifend zu helfen.

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