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Lausitzer Rundschau: Energieausweis für Gebäude: Weiterer Trippelschritt

Cottbus (ots)

Der neue Energiepass für Gebäude setzt auf die
Mechanismen des Marktes. Verkauf- und Vermietbarkeit eines Hauses 
oder einer Wohnung sollen bei niedrigen Verbrauchswerten steigen, bei
hohen sinken. Das soll Anreiz genug sein, um die eigene Immobilie zu 
modernisieren.
Doch diese Idee funktioniert schon dann nicht mehr, wenn die 
Anbieterseite im Vorteil ist, zum Beispiel bei Wohnungsknappheit. 
Dann müssen die Mietinteressenten oft nehmen, was ihnen geboten wird,
egal wie zugig die Bude ist.
Die Bundesregierung geht mit dieser Maßnahme einen weiteren 
Trippelschritt. Eine Million von mehr als 1000 Millionen Tonnen 
Kohlendioxid in Deutschland lässt sich so vermeiden. Das ist besser 
als nichts, aber technisch wäre gerade im Bereich der privaten 
Wärmeerzeugung viel mehr viel schneller zu erreichen. Immerhin 
entsteht dort ein Drittel des Klimagases CO2. Ein Wärmegesetz aber, 
das auch klammeren Hauseigentümern Anreize für eine energetische 
Modernisierung geben würde, fehlt ebenso wie die Absenkung der 
vorgeschriebenen Energiestandards für Neubauten auf das jetzt schon 
technisch Machbare. Sie ist erst einmal auf das nächste Jahr 
verschoben, als hätte man Zeit ohne Ende. Die Politik der 
Bundesregierung in diesem Bereich ist als Reaktion auf die 
Klimaveränderungen nicht mehr Schneckentempo, aber noch lange nicht 
Gazelle - das ist eher die Geschwindigkeit einer Kuh, die sich 
gemächlich weiter grasend vom Gefahrenherd entfernt und nicht ahnt, 
wie schnell das Feuer kommt.

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