Mitteldeutsche Zeitung: zu Linke
Halle (ots)
Man wird der Linken auch nach Essen eines ganz gewiss nicht vorwerfen können: dass sie sich und ihre Prinzipien verleugnet. Sich als soziales Gewissen zu präsentieren, kommt gut an - gerade auch in Krisenzeiten. Aber es hat schon gehörig etwas von Weltfremdheit, die EU und den Verfassungsvertrag anzugreifen, gleichzeitig aber jede Menge neuer EU-Institutionen zu fordern, die Europa sozial stabilisieren sollen. All das bei klarem Bekenntnis zu einer fortgesetzten Erweiterung. Bedenklicher indes ist der Umgang mit kritischen Geistern. Wenn Denker wie André Brie oder Sylvia-Yvonne Kaufmann aus Gründen des Quotenproporzes von der Liste gedrängt werden, stellt das den demokratischen Anspruch der Partei mehr als in Frage.
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