Mitteldeutsche Zeitung: zu Fatah
Halle (ots)
Misst man den Fatah-Parteitag an der Zeit, die seine Beschlüsse bis zur Verabschiedung gebraucht haben, könnte man fast ein Bild gefestigter Demokratie zeichnen. Lange Diskussionen um Inhalte und Personen, ein vergleichsweise mutig und gewaltfrei vollzogener Generationswechsel im Zentralkomitee - es schien sich etwas bewegt zu haben in der bisher betonartig verhärteten Struktur der Fatah. Doch ganz so ist es nicht. Zwar haben sich die Palästinenser einzelner Führungskräfte entledigt, die für tief verwurzelte Korruption und Vetternwirtschaft stehen. Eine wahre Wende aber sieht anders aus. Denn dass nun Leute aus Geheimdienstkreisen und militante Israel-Gegner das Sagen haben, beunruhigt durchaus. Der im Fatah-Programm festgeschriebene Widerstand gegen Israel könnte nämlich wieder in den Terror abgleiten.
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