Mitteldeutsche Zeitung: zur Kulturkritik des sachsen-anhaltischen Ministerpräsidenten
Halle (ots)
Wenn Sachsen-Anhalts Theatermacher so viel von Inszenierung verstehen würden wie die Regisseure dieser Videobotschaft, hätten die Bühnen hierzulande tatsächlich ein inhaltliches Problem. So aber bleibt die größte Last eine wirtschaftliche - und die muss von den Künstlern getragen werden, weil sie ihnen von der Politik aufgebürdet wird. Es ist blanker Zynismus, mehr Kreativität zu fordern, während in Halle das einzige Kinder- und Jugendtheater des Landes offenbar akut von Schließung bedroht ist. Wo, bitteschön, ist in dieser Situation denn die Kreativität der Politik? Die Bühnen in Sachsen-Anhalt haben in der gesamten Ära des CDU-Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer keinen Ausweg aus ihrer finanziellen Misere angeboten bekommen - und müssen sich nun für ihre Notlage rechtfertigen.
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