Mitteldeutsche Zeitung: Extremismus Theater setzt Püschel Stuhl vor die Tür
Halle (ots)
Das Eulauer Theater "Poeta Historica" hat sein umstrittenes Mitglied Hans Püschel den Stuhl vor die Tür gesetzt und beurlaubt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwoch-Ausgabe). "Wir mussten uns klar distanzieren", sagte sein Bruder Volker Püschel. Er hatte zuvor den Ältestenrat der Hobby-Truppe zusammengerufen. Hans Püschel, früheres Mitglied der SPD und Bürgermeister von Krauschwitz, hatte sich nach einem NPD-Parteitag in Hohenmölsen offen zu der rechtsextremen Partei bekannt und später für sie bei der Landtagswahl im März 2011 kandidiert.
Grund für den Rauswurf seien Äußerungen auf der Internetseite Püschels zu der Mordserie an Ausländern gewesen. Dort sei von einer (angeblichen) Überfremdung Deutschlands und einem legitimen Widerstand dagegen zu lesen gewesen, sagte Volker Püschel. Trotz der jetzigen Entscheidung stehe seinem Bruder aber die Tür offen, wenn er sich "von jenen kruden bis ungeheuerlichen Ansichten" distanziere. Warum der Rauswurf nicht schon früher kam, bleibt unklar. Der Gosecker Pfarrer Daniel Schilling-Schön, der Püchels Rolle in einigen Aufführungen der Theatergruppe übernommen hat, räumte Fehler mittlerweile ein. Man habe sich nicht rechtzeitig im Internet über Püschels politische Ansichten informiert. "Als das aber geschehen ist, war es nicht mehr möglich, weiter mit ihm zu spielen", sagte der Pfarrer.
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