Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Vergangenheit Mitarbeiter der Stasi-Unterlagenbehörde unterstützen Forscher Müller-Enbergs finanziell in einem Rechtsstreit
Halle (ots)
Mitarbeiter der Stasi-Unterlagen-Behörde haben gemeinsam mit Wissenschaftlern und Opfern des SED-Regimes 4700 Euro zur Unterstützung des renommierten Stasi-Forschers Helmut Müller-Enbergs gesammelt, nachdem Behörden-Leiter Roland Jahn diesem Rechtsschutz verweigert hatte. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Montag-Ausgabe). Müller-Enbergs hatte das Bonner Ehepaar Barbara und Werner Deuling in einer Forschungsarbeit als Inoffizielle Mitarbeiter "Petra" und "Bob" identifiziert. Diese stehen in dem dringenden Verdacht, im Auftrag des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit führende Bonner SPD-Kreise ausspioniert zu haben. Das Ehepaar hatte daraufhin geklagt. Jahn kam zu der Einschätzung, dass Müller-Enbergs zwar in der Sache recht, aber juristisch keine Aussicht auf Erfolg habe, und gab darum eine Unterlassungserklärung ab. Seither führt Müller-Enbergs den Rechtsstreit privat weiter. Mittlerweile hat das Hamburger Landgericht, das am 18. Januar in der Sache verhandeln sollte, allerdings entschieden, dass ein Verwaltungsgericht zuständig sei, weil Müller-Enbergs Angestellter der Behörde sei und die Arbeit im Auftrag der Behörde angefertigt habe. Sein Anwalt Johannes Eisenberg hat Jahn deshalb aufgefordert, Müller-Enbergs nun doch Rechtsschutz zu gewähren.
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