Mitteldeutsche Zeitung: zu Medikamententests in der DDR
Halle (ots)
Die westlichen Konzerne fanden in der DDR eine "günstige Teststrecke", wie ein Beteiligter sich ausdrückte. Für wenig Geld konnten sie forschen auf Teufel komm raus und unter Bedingungen, die heute nur in Dritt-Welt- oder Schwellen-Ländern existieren. Die Verantwortlichen in Ost-Berlin machten mit, um dem maroden Gesundheitswesen auf die Beine zu helfen - wohl wissend, dass sich ein System zur angeblichen Humanisierung der Lebensverhältnisse selbst ad absurdum führt, wenn es die eigene Bevölkerung zu Versuchskaninchen degradiert. Es war ein Geschäft zulasten Dritter, nämlich der Kranken, Todesgefahr inklusive. Die moralische Schuld ist in Ost wie West recht gleich verteilt.
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