Mitteldeutsche Zeitung: Deutsche Geschichte Ostbeauftragter Bergner fordert rückhaltlose Aufklärung über Arzneitests westdeutscher Firmen in der DDR
Halle (ots)
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Bergner (CDU), will die Arzneimitteltests in der DDR rückhaltlos aufgeklärt wissen und schließt auch strafrechtliche Konsequenzen nicht aus. "Die vorliegenden Fakten müssen rückhaltlos untersucht und die Hintergründe aufgeklärt werden", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Es wäre ein schwerer Skandal, wenn tausende DDR-Bürger - vermutlich sogar unter Verletzung von Rechtsvorschriften der DDR - zu billigen und wohlfeilen Versuchskaninchen gemacht worden wären." Ihn erschütterten besonders die Hinweise auf die offenbar konspirativen Verhandlungen zwischen DDR-Funktionären und Konzernmanagern. Das klinge sehr nach vorsätzlicher Missachtung medizinethischer Grundsätze unter Umgehung von zuständigen Kontrollbehörden. Hier wären beide Seiten zu beschuldigen. Wenn über Entschädigung gesprochen werde, dann über "Entschädigung vor allem durch die Profiteure der Aktionen. Das muss aufgeklärt werden", betonte der CDU-Politiker. Bergner fügte hinzu: "Vergehen, wie sie hier berichtet werden, verlangen eigentlich nach strafrechtlicher Aufarbeitung. Nach heutigen Standards wären die berichteten Handlungen sicher kriminell."
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