Mitteldeutsche Zeitung: zu Ägypten
Halle (ots)
Der Präsident hat es so weit gebracht, dass wieder das Militär sich als Garant einer Stabilität präsentieren kann, in der so etwas wie "Versöhnung" in diesem zutiefst gespaltenen Land zustande kommt. Vielleicht. Der Sturz eines Diktators allein garantiert einem Land noch keine leuchtende Zukunft. Im Irak nicht, wo die Veränderung von außen kam, aber auch nicht in Ägypten, wo die Menschen im Land das alte Regime gestürzt haben. Die "Arabellion" hat so viele Hoffnungen bei den Menschen geweckt. In der Region, aber auch weit darüber hinaus. Sie haben getrogen, nein, sie mussten trügen. Die Diktaturen haben Kräfte gebändigt, die befreit nicht zu einem friedlichen Miteinander bereit sind. Das ist kein Plädoyer für die Konterrevolution - aber eines für Realismus und Geduld.
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