Mitteldeutsche Zeitung: Kulturpolitik/Sachsen-Anhalt Volksinitiative startet. Prominente Unterstützer sind der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) und der Schauspieler Dieter Hallervorden
Halle (ots)
In Sachsen-Anhalt wird die Volksinitiative Kulturland Sachsen-Anhalt gestartet. Das berichtet die in Halle (Saale) erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" in ihrer Dienstag-Ausgabe. Auf der eigens eingerichteten Internetseite www.KulturlandSachsenAnhalt.de können ab heute Unterschriftsformulare heruntergeladen werden. Das sagte die hallesche FDP-Politikerin Cornelia Pieper, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, in einem Gespräch mit dem Blatt. Gemeinsam mit Olaf Schöder, Opernsänger in Halle, sowie weiteren Kulturakteuren hat Pieper die Initiative auf den Weg gebracht. Ziel der Volksinitiative ist es, bis zum Herbst wenigstens 30 000 Unterschriften gegen die geplanten Einsparungen im Kulturhaushalt des Landes zu sammeln. So viele Stimmen sind nötig, damit ein Sprecher der Initiative im Landtag von Sachsen-Anhalt auftreten und dort die Forderungen der Unterstützer darstellen kann. Getragen wird die neu gegründete Volksinitiative von einem Kreis prominenter Befürworter, darunter sind der aus Halle stammende frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) sowie der in Dessau geborene Schauspieler und Kabarettist Dieter "Didi" Hallervorden. Zum Anliegen der Initiative sagte Cornelia Pieper, es gehe ihr nicht darum, gegen die Landesregierung Front zu machen, entscheidend sei vielmehr die Sorge um das historisch gewachsene Kulturland Sachsen-Anhalt. Pieper verwies in diesem Zusammenhang auf die Mahnung des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann (CDU), an die Adresse der Magdeburger Regierung, die angekündigten Einsparungen zu überdenken. Konkret geht es der Volksinitiative zunächst um jene sieben Millionen Euro, von deren Streichung die hallesche Theater, Oper und Orchester GmbH, das Anhaltische Theater in Dessau-Roßlau sowie die Landesbühne Sachsen-Anhalt in Eisleben betroffen sind. "Man sollte nicht streichen, wenn man schon nichts oben drauf legen kann", sagte Pieper gestern. Immerhin habe Sachsen-Anhalts Kultur einen internationalen Ruf, zudem sei der Kulturtourismus eine wichtige Einnahmequelle. "Man kann", so Pieper weiter, "bei allen notwendigen Sparbemühungen die Prioritäten auch anders setzen". Sie verwies auf die benachbarten Länder Sachsen und Thüringen, die mehr Geld für die Kultur ausgeben. Hans-Dietrich Genscher bekräftigt die Ziele der Volksinitiative: "Das Kulturland Sachsen-Anhalt muss Kulturland bleiben", sagte er gestern.
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