Mitteldeutsche Zeitung: zu Stasiunterlagen-Behörde
Halle (ots)
Gewarnt wurde Roland Jahn oft, als er nach seinem Amtsantritt als Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde die Entfernung ehemaliger Stasi-Angestellter aus seinem Haus ganz oben auf seine Agenda setzte. Wichtiger sei, mehr als 20 Jahre nach der Wende eine zeitgemäße, zukunftsträchtige Rolle für die Behörde zu finden. Der Ex-Bürgerrechtler Jahn blieb stur - er erklärte es für symbolisch wichtig, dass frühere Personenschützer, Fahrer und Wächter nicht länger ganz ähnliche Tätigkeiten in seinem Haus ausüben. Das mag menschlich verständlich und nachvollziehbar sein. Doch außer Symbolik bleibt nicht viel übrig. Denn die Betroffenen sind trotz oder wegen ihrer Vergangenheit angestellt worden. Sie arbeiten heute länger unter rechtsstaatlicher Ordnung als je für die Stasi.
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