Mitteldeutsche Zeitung: zu Nobelpreis
Halle (ots)
Mit der Organisation zum Verbot chemischer Waffen hat das Komitee in diesem Jahr eine sicherlich überraschende, aber absolut richtige und international unangreifbare Wahl getroffen. Das Nobel-Komitee richtet damit ein grelles Licht auf das, was die Welt im August schockiert hat und das der deutsche Außenminister als Zivilisationsbruch bezeichnet hat: den Einsatz von Giftgas in Syrien. Nahezu alle Staaten der Welt hatten sich im Jahr 1993 verpflichtet, chemische Waffen weder zu entwickeln, noch herzustellen, noch zu verbreiten, geschweige denn einzusetzen. Und die Chemiewaffen-Inspekteure der OPCW sorgen seit 1997 dafür, dass dieses Verbot eingehalten wird. Die Chemiewaffenkonvention ist eine herausragende diplomatische Errungenschaft, auch wenn dies aufgrund des syrischen Bürgerkriegs ein wenig in den Hintergrund getreten ist. Die internationale Staatengemeinschaft ächtet darin völkerrechtlich bindend jeglichen Einsatz dieser furchtbaren Waffen - und hat zugleich ein wirksames Verfahren zur Kontrolle dieser Übereinkunft geschaffen: eben die OPCW.
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