Mitteldeutsche Zeitung: zu Merkel und Putin
Halle (ots)
Das was bis vor wenigen Jahren eine Standardübung war, ist nun eine Besonderheit: Merkel besucht Wladimir Putin zum ersten Mal seit zwei Jahren. Wegen der Annexion der Krim und des Ukraine-Konflikts verzichtete Merkel darauf, dem Präsidenten die Aufwartung zu machen. Nun bietet sich der Kanzlerin der Rahmen, die Blockade wieder aufzuweichen. Als Organisatorin der nächsten G-20-Konferenz reist sie zu allen Teilnehmerstaaten - eben auch nach Russland. Sie kann sich darauf zurückziehen, dass sie nicht ihre Prinzipien verrät, sondern ihre internationale Funktion die Reise notwendig macht. Ein praktischer Beifang für sie mag sein, dass sie den Kritikern ihres harten Russlandkurses - in ihren eigenen Reihen wie bei der AfD - in einem Wahljahr etwas Wind aus den Segeln nimmt.
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