MDR Sachsen-Anhalt verliert im Radio und online an Reichweite, TV-Magazin weit abgeschlagen
Halle (ots)
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) kämpft in Sachsen-Anhalt mit schwindendem Publikumsinteresse, wie die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Wochenendausgabe) berichtet. Einen Einbruch verzeichnet die Radiowelle MDR Sachsen-Anhalt: Der jüngsten Media-Analyse (ma 2024 Audio II) zufolge erreicht der Sender in einer durchschnittlichen Stunde werktags nur noch 411.000 Menschen. Damit hat er in einem Jahr 15 Prozent seiner Zuhörer verloren.
In Sachsen-Anhalt kommt das Programm auf einen Marktanteil von 17,5 Prozent und landet damit hinter den rein werbefinanzierten Privatsendern Radio SAW und Radio Brocken auf Platz drei. In Sachsen und Thüringen hingegen kommt der jeweils beliebteste Radiosender vom MDR, die Landesprogramme dort haben einen Marktanteil von 20,9 beziehungsweise 24,4 Prozent.
Schlechte Reichweiten hat auch das in Magdeburg produzierte TV-Magazin "Sachsen-Anhalt heute" im dritten Fernsehprogramm. Nach MDR-Angaben kam es im vergangenen Jahr auf einen Marktanteil von 14,3 Prozent. Auch hier schneiden die Landesfunkhäuser in Thüringen (21,4 Prozent) und Sachsen (25,6 Prozent) weitaus besser ab. Der Norddeutsche Rundfunk holt mit seinem in Mecklenburg-Vorpommern ausgestrahlten Ländermagazin sogar 37,3 Prozent Marktanteil.
Nach MZ-Informationen soll das Online-Portal MDR Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr 29,9 Millionen Seitenaufrufe erreicht haben, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von mehr als einer Million.
"Die im Jahresvergleich leicht gesunkene Online-Nutzung der MDR-Portale ist einem allgemeinen Rückgang nach den nachrichtenstarken Corona-Jahren geschuldet und betrifft den gesamten Markt", sagte ein MDR-Sprecher auf MZ-Anfrage. Bei den TV-Magazinen wiederum spielten "regionale Unterschiede, unterschiedliche Publika und auch andere Sehgewohnheiten eine Rolle". Das MDR-Fernsehen sei in Sachsen-Anhalt "schon immer etwas einschaltschwächer". Auch im Radio sei jeder Markt anders und lasse sich nicht vergleichen.
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