Mitteldeutsche Zeitung: Rechtsextremismus
Anklage gegen Drahtzieher rechtsextremistischer "Schulhof"-CD erhoben
Halle (ots)
Halle. Ein Jahr nach massiven Versuchen von Rechtsextremisten, flächendeckend eine Musik-CD an Schüler zu verteilen, gibt es in Deutschland eine erste Anklage. Wie die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Montag-Ausgabe) unter Berufung auf das Landgericht Stendal berichtet, muss sich dort schon bald ein 31-jähriger Mann vor Gericht verantworten. Dem Angeklagten aus Kuhlhausen in der Altmark wird zur Last gelegt, die unterdessen verbotene CD mit schwer jugendgefährdendem Inhalt in großem Stile vorrätig gehalten zu haben. Den Ermittlungen der Sicherheitsbehörden zufolge soll Lutz W. den Erhalt von etwa 50.000 Tonträgern des rechtsextremistischen Projekts Schulhof im vergangenen Sommer einem deutschen Spediteur quittiert haben. Trotz einer Ende Juli 2004 umgehend veranlassten Razzia konnten die Tonträger jedoch nicht sichergestellt werden. Sie seien bis heute nicht gefunden worden, schreibt das Blatt. Als sicher gelte inzwischen aber, dass die CD-Rohlinge bei einer Firma in Tschechien gepresst worden sind. Die CD mit dem Titel Anpassung ist Feigheit gilt technisch als äußerst professionell hergestellt. Sie enthält neben einem Intro 19 Musiktitel in technisch guter Qualität sowie im Booklet auch inhaltliche Bezüge zur NPD und zu rechtsradikalen Kameradschaften. Sie sollte zum Schuljahresbeginn gratis an möglichst viele Schüler verteilt werden. Inzwischen hat die Justiz aber in einem Beschlagnahme-Beschluss Besitz und Vertrieb des Tonträgers untersagt.
ots-Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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