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Mitteldeutsche Zeitung: Bundeszuschuss für ALG-II-Betreuung
Kommunalverband: Geplante Streichung lässt Kreise kollabieren

Halle (ots)

Die von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement
(SPD) geplante Streichung des Bundeszuschusses für die Betreuung von 
ALG-II-Empfängern stößt bei Kommunalverbänden auf Ablehnung. "Die 
Folge ist, dass die Kreise dann komplett kollabieren", sagte der 
Vizegeschäftsführer des Landkreistages Sachsen-Anhalt, Michael 
Struckmeier, der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" 
(Donnerstag-Ausgabe). Clement hatte angekündigt, den Zuschuss an die 
Kommunen von derzeit 29,1 Prozent komplett zu streichen. Anstatt der 
vom Bund in Aussicht gestellten Entlastung erwartet Struckmeier 2005 
für den Fall des Wegfalls der Zuschüsse weitere Belastungen für die 
Kreise in Sachsen-Anhalt in Höhe von 174 Millionen Euro. Alleine der 
Kreis Wittenberg fürchtet Mehrkosten von zehn Millionen Euro. Nach 
Auffassung von Reiner Haseloff (CDU), Staatssekretär im 
Wirtschaftsministerium in Magdeburg, hat sich der Bund "völlig 
verkalkuliert". So sei nicht nur die Zahl der Bedarfs-Gemeinschaften 
um rund 30 Prozent höher als erwartet, der Bund habe zudem die Zahl 
der erwerbsfähigen Sozialhilfe-Empfänger unterschätzt. Laut 
Bundeswirtschaftsministerium ist die Belastung der Kommunen "deutlich
geringer als erwartet" ausgefallen. Daher fordert der Bund rund drei 
Milliarden Euro zurück. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement 
(SPD) versicherte, auch ohne Zuschüsse würden Städte und Kreise unter
dem Strich 2,5 Milliarden Euro sparen. Er verwies darauf, dass der 
Großteil der früher von den Kommunen unterstützten 
Sozialhilfe-Empfänger nun das vom Bund finanzierte ALG II bekomme.

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Christian Schafmeister
Tel.: 0345/565 - 4311

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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